Beichte per Handy?

Ein Katholik, der unterwegs beichten will, muss nicht mehr einen Beichtstuhl aufsuchen. Er kann seine Sünden auch über ein Handy mit Hilfe der iPhone-Applikation „Confession: A Roman Catholic App“ bekennen. Für 1,99 Dollar führt die Anwendung Schritt für Schritt durch die Zehn Gebote - abhängig von Alter, Geschlecht und Familienstand. Nach Angaben des US-Herstellers „Little iApps“ (South Bend/Bundesstaat Indiana) hat Bischof Kevin Rhoades (Diözese Fort Wayne/Indiana) der Anwendung das Siegel der Unbedenklichkeit verliehen.

Anders sieht das jedoch der Vatikan: Sprecher Federico Lombardi teilte mit, dass eine sogenannte Beicht-App keine sakramentale Beichte sei; dazu sei eine persönliche Beziehung zwischen Priester und Beichtendem nötig.

Nach anfänglicher Skepsis empfiehlt der Philosophieprofessor John Mark Reynolds von der Biola-Universität (La Mirada/Kalifornien) die Beicht-App, da man ständig seine „geistliche Temperatur“ anhand der Zehn Gebote überprüfen könne. Dies hätten auch die Reformatoren Johannes Calvin (1509-1564) und Martin Luther (1483-1546) gefordert. „Eine Checkliste wie diese stimmt voll und ganz mit den evangelikalen Traditionen überein“, betonte Reynolds gegenüber der Zeitung „Christian Post“ (Washington). „Wenn wir nicht regelmäßig unser Handeln anhand der Zehn Gebote überprüfen, besteht die Gefahr, dass wir der billigen Gnade verfallen.“

Quelle: idea (Februar 2011)


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