Der Codex Rhohonci zählt zu den berühmtesten verschlüsselten Büchern der Welt. Benannt wurde er nach der ehemals westungarischen Stadt Rohonc (heute: Rechnitz, Österreich). Der Codex ist ein aus 448 Seiten bestehendes Manuskript, das 87 Illustrationen enthält. Es wurde von Grafen Gusztáv Batthyány im Rahmen der Schenkung seiner Privatbibliothek 1838 an die Ungarische Akademie der Wissenschaften vermacht. Die weitere Herkunft der Handschrift ist unbekannt, ebenso wie die Schrift und die Sprache, in der sie verfasst ist.
Die christlichen Bilder legen eine religiöse Verwendung nahe. Vielleicht wollte ein religiöser Abweichler seine ketzerische Lehre durch Verschlüsselung vor der Kirche verbergen und hat sie daher verschlüsselt. Andererseits könnten die Bilder auch nur eine Tarnung sein, die vom eigentlichen Inhalt des Buchs ablenken soll. Denkbar ist auch, dass der Verfasser einen religiösen Text wählte, um eine von ihm erfundene Schrift zu demonstrieren. Johannes Gutenberg demonstrierte den von ihm erfundenen Buchdruck ja auch anhand eines religiösen Texts, und zwar der Bibel.
Der Codex Rohonci ist höchstwahrscheinlich in Mittel- oder Osteuropa entstanden. Das verwendete Papier wurde vermutlich im 16. Jahrhundert in Norditalien hergestellt, was man unter anderem aus einem Wasserzeichen schließen kann.
Viele Krytologen weltweit beschäftigen sich seit vielen Jahrhunderten mit der Entschlüsselung dieser Schrift, - bisher ohne Erfolg. Welche Botschaft sie wohl verbirgt?
Weitere Informationen bei dem Kryptologen Klaus Schmeh: http://scienceblogs.de/klausis-krypto-kolumne/2016/02/12/haeufig-gestellte-fragen-zum-codex-rohonci/
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