Hoch hinaus in heiligen Hallen

Wenn die Kirche zur Kletterwand wird

In Bad Orb, einem beschaulichen Städtchen in Hessen, vollzieht sich derzeit ein kurioses Szenario: Die katholische Kirche St. Michael, einst ein Ort des Gebets und der Andacht, verwandelt sich in ein Paradies für Sportkletterer. Diese ungewöhnliche Metamorphose von einem sakralen Raum zu einer sportlichen Arena ist ein skurriles Beispiel dafür, wie sich die Zeiten und die Nutzung von Kirchengebäuden ändern.

Vom Altar zur Kletterwand
Stellen Sie sich vor: Wo einst die Gemeinde zum Gebet versammelt war, klettern bald Sportbegeisterte an künstlichen Wänden empor. Die Kirche St. Michael, die seit 2016 wegen Baufälligkeit geschlossen war, wird nun zu einer Boulderhalle umgebaut. Dieses Projekt, initiiert von den beiden Sportkletterern Marc Ihl und Marco Köhler, ist so ungewöhnlich, dass es fast schon wieder genial ist.

Eine skurrile Wendung
Die Idee, eine Kirche in eine Sportstätte umzuwandeln, klingt fast wie ein Scherz. Kirchen sind Orte der Stille und Besinnung, Symbole der Tradition und des Glaubens. Dass eine solche Institution nun zu einem Ort des sportlichen Vergnügens wird, hat fast etwas Surreales. Es ist, als würde man in einer Bibliothek ein Rockkonzert veranstalten – unerwartet, unkonventionell und irgendwie faszinierend.

Sportliche Heiligsprechung
Die Boulderhalle in der ehemaligen Kirche wird eine Fläche von 500 Quadratmetern umfassen und bietet Kletterbegeisterten eine neue, ungewöhnliche Heimat. Die Deckenhöhe von 13 Metern ist ideal für diese Sportart. Es ist fast so, als hätte der Architekt der Kirche vor Jahrzehnten schon geahnt, dass hier einmal nicht nur spirituell, sondern auch sportlich nach Höherem gestrebt wird.

Sakral trifft Sport
Interessant ist der Erhalt der Marienkapelle als kleines Gotteshaus innerhalb der Boulderhalle. Diese Koexistenz von Sport und Spiritualität in einem Gebäude ist so ungewöhnlich, dass sie fast schon wieder charmant ist. Es ist ein Bild, das zum Schmunzeln anregt: Sportler, die nebenan klettern, während in der Kapelle noch Andachten gehalten werden.

Fazit: Kirchtürme und Kletterwände
Die Umwandlung der St. Michaels-Kirche in Bad Orb in eine Boulderhalle ist ein skurriles, aber auch kreatives Beispiel dafür, wie sich die Nutzung von sakralen Räumen den Bedürfnissen einer sich wandelnden Gesellschaft anpassen kann. Es zeigt, wie mit einer Prise Humor und viel Kreativität historische Gebäude bewahrt und gleichzeitig neu belebt werden können. In Bad Orb betet man vielleicht nicht mehr, aber man erreicht dort auf andere Weise himmlische Höhen.

Quellen: hessenschau.de, gnz.de (Januar 2024)


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