Beschleunigen soll der Ferrari-Sarg den Weg ins Jenseits natürlich nicht. Er ist vielmehr Ausdruck einer Bestattungskultur, die auch in Deutschland mehr und mehr auf Individualität setzt. Präsentiert wurde dieser "Spezialsarg" wie auch auch andere originelle Objekte für den International Funeral Award. Der Wettbewerb gilt als der "Oscar der Bestatterszene".
Viele haben sich schon zu Lebzeiten ganz genau überlegt, wie ihre letzte Reise aussehen soll. Und wie das Vehikel dazu auszusehen hat. Särge in allen erdenklichen Varianten - rote Ferraris, Rolls Royces und sogar Ballettschuh-Coffins - werden jährlich beim International Funeral Award (IFA) prämiert. «So skurril das eine oder andere Ausstellungsstück auch erscheint, im Mittelpunkt stehen die Bedürfnisse des Verstorbenen und der Angehörigen», betont die Aachener Bestattungsunternehmerin Anne Moos.
Weiterhin gibt es umweltfreundliche Papiersärge, ungewöhnliche Porzellan-Engelsurnen und Urnen in Herzform sowie Schiff-Skulpturen, die man zu Lebzeiten als Kunstwerk im Garten präsentieren und nach dem Ableben zum Asche-Behältnis umfunktionieren kann.
«Im Wettbewerb sind aber auch Experten, die spezielle Trauerbegleitung für Kinder anbieten», sagt Moos. Name des Programms: «Gibt's im Himmel auch Spaghetti?» Nicht ganz neu auf dem Markt sind individuell bemalte oder bedruckte Särge mit allen erdenklichen Motiven. «Es zeichnet sich ab, dass viele Hersteller auf Deckblatt-Motive mit Michael Jackson setzen», verrät die Expertin.
Übrigens: Auch der Verein Deutsche Bestattungskultur wirbt nach dem Motto «Wer nicht wirbt, stirbt!» für die deutsche Bestattungsindustrie. Dazu wurde der International Funeral Award übrigens vor elf Jahren erfunden.
Quelle: Aachener Zeitung, BR (Oktober 2009)
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