Manche Särge sehen wirklich nicht wie Särge aus. So erstellt Eric Kpakpo etwa ein Kanonenrohr (für einen Offizier), ein Außenbordmotor (für einen Rennbootfahrer) oder gar eine Gebärmutter für einen Frauenarzt.
Im ersten Moment hat man den Eindruck, man befinde sich in dem Ausstellungsraum eines ungewöhnlichen Möbelgeschäfts oder in einer Spielzeugsammlung für große Kinder. Selbst wenn man die Treppe zu der überdachten Veranda im ersten Stock des windschiefen Holzhäuschens hinaufgeklettert ist, bleibt man im Unklaren: Wer käme schließlich auf die Idee, dass der zwei Meter lange rot-grün lackierte Fisch, die aufrecht stehende, menschengroße Cola-Flasche, der schwarz lackierte Siebenmeilen-Schuh oder gar die hölzerne weiße Limousine mit dem Mercedes-Stern nichts anderes als Särge sind?
"Schauen Sie", sagt Eric Kpakpo und hebt das Oberteil des Halbschuhs hoch. Zum Vorschein kommt ein roter Musselin-Stoff, mit dem der Sarg ausgeschlagen ist. Zwischen Absatz und Schuhspitze soll bald ein Schuster seine letzte Ruhe finden. Den maßgetischlerten Sarg hat der 29 Jahre alte Schreinermeister auf Wunsch der Familie des verstorbenen Schuhmachers angefertigt: Teil einer ungewöhnlichen Tradition, die in dem Vorort Teshie der ghanaischen Hauptstadt Accra ihren Ausgang nahm und inzwischen weltweit für Aufsehen sorgt.
Ein Geschäftsmann aus Chicago habe bei ihm ein Handy als Gehäuse "für seine Reise in die ewigen Kommunikationsgründe" geordert, berichtet Kpakpo. Ein Brite, der es offensichtlich eilig hat, möchte in einem Formel-1-Rennwagen in die Nachwelt reisen. Und ein deutscher Bierfreund will in einer Bierflasche beerdigt werden. Er hinterließ Eric eine - selbstverständlich leere - Flasche "Schöfferhofer Hefeweizen" als Sarg-Vorlage ...
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Quelle: FR-online.de
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