Ein Gedenkjahr zur Erinnerung an den 500. Geburtstag des Kirchenreformators Johannes Calvin im Sommer 2009 wird am Sonntag, 2. November, in Genf vom Reformierten Weltbund und den Schweizer Kirchen eröffnet. Im Calvin-Jubiläumsjahr finden bis November nächsten Jahres Kongresse, Symposien und Ausstellungen über das Leben und Werk des Reformators statt, wie der Reformierte Weltbund am Mittwoch in Genf mitteilte.
Vertreter des Reformierten Weltbundes und einzelner reformierter Kirchen wollen das Calvin-Jahr mit einer Zeremonie am Internationalen Reformationsdenkmal in Genf eröffnen. Zum Gedenkjahr hat der Reformierte Weltbund zudem ein Logo und eine offizielle Hymne vorgestellt. Ein Höhepunkt sind die Feierlichkeiten an Calvins 500. Geburtstag, dem 10. Juli 2009. An diesem Tag sollen soll auch ein Calvin-Festtag in Berlin zelebriert werden.
Der Humanist, Jurist und Theologe Calvin zählt zur sogenannten zweiten Welle der spätmittelalterlichen Reformatoren. Er ist zwar nicht der Urheber reformatorischer Theologie, gilt aber als einer der prägendsten Systematiker der christlichen Kirchenlehre des 16. Jahrhunderts. Kein Theologe hat das protestantische Christentum neben und nach Martin Luther (1483-1546) weltweit so tiefgreifend geprägt wie Calvin, sind sich Kirchengeschichtler einig. Calvin starb am 27. Mai 1564 im Alter von 54 Jahren in Genf.
Auch die moderne Demokratie und die Idee der Menschenrechte wurden von Calvin beeinflusst. In seiner Genfer Kirchenordnung sehen viele ein Modell der späteren staatlichen Gewaltenteilung. "Es geht uns nicht so sehr darum, einen Menschen zu feiern, der vor 500 Jahren geboren wurde, sondern darum, dass Vermächtnis Jean Calvins für die heutige Zeit zu präsentieren und zu debattieren", sagte der Generalsekretär des Reformierten Weltbundes, Setri Nyomi, dem epd. Alle Christen sollten sich an den Feierlichkeiten und Veranstaltungen beteiligen.
Der Reformierte Weltbund ist eine Gemeinschaft von rund 75 Millionen reformierter Christen aus 214 Kirchen in 107 Ländern. Der Bund unterhält ein Sekretariat in Genf. Die reformierten Kirchen stehen in der Tradition von Calvin, John Knox (ca. 1513-1572), Huldrych Zwingli (1484-1531) und anderer Reformatoren des 16. Jahrhunderts. Sie fühlen sich zudem den früheren christlichen Reformbewegungen von Jan Hus (ca. 1370-1450) und dem bis Anfang des 13. Jahrhunderts wirkenden Petrus Valdes (Waldenser) stark verbunden.
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Am 10. Juli 2009 wird der 500. Geburtstag Johannes Calvins gefeiert – ein 500-jähriges-Jubiläum, das Anlass für zahlreiche Aktivitäten weltweit sein wird.
Die evangelische Kirche in der Schweiz hat mit der Freischaltung einer viersprachigen Website ein erstes Angebot für Information, Dokumentation, Interaktion und Vernetzung im Zusammenhang mit diesem Ereignis gemacht. Sie bietet Informationen über sein Leben, seine Theologie und sein Werk, vorbereitende Materialien und kündigt einen Lied- und Predigtwettbewerb an. Johannes Calvin wirkte als Reformator im schweizerischen Genf und gilt als Begründer des Calvinismus. Vor allem auf ihn soll der so genannten „protestantischen Arbeitsethos“ zurückgehen, der die Grundlage für das Gewinnstreben im Kapitalismus bildete.
calvin09.ch möchte informieren, dokumentieren und vernetzen. Und ganz nebenbei die Errungenschaften der Zeit im Jahr 500 nach Calvins Geburt nutzen: die Interaktion.
Diese Internetseite ist in drei Hauptbereiche eingeteilt. Jeder Hauptbereich wiederum in drei Unterbereiche.
Der erste Abschnitt informiert über Calvin selbst. Sein Leben, seine Theologie und sein Werk stehen hier im Vordergrund. Der zweite Abschnitt ist ganz speziell dem Calvinjahr 09 gewidmet. Die Veranstaltungen zum Jubiläum in den verschiedenen Schweizer Kantonen, aber auch den angrenzenden Ländern werden dokumentarisch vor- und nachbereitet. Der dritte Abschnitt ist ganz den Internauten unter den Besuchenden gewidmet. Interaktive Elemente also - in mehrerlei Hinsicht.
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