Der Bibelstreit

Die Bibel hat ein Altes und ein Neues Testament. Warum eigentlich, - und soll das so bleiben? Ein Streit unter Theologen stellt seit einiger Zeit diese Grundsatzfragen.

Der seit vier Jahren an der Fakultät der Evangelischen Theologie der Humboldt Universität tobende Streit ist bemerkenswert. Begonnen hat die Auseinandersetzung 2013, als Notger Slenczkas (Inhaber des Lehrstuhls für Systematische Theologie) einen Aufsatz veröffentlichte. Dieser erschien im „Marburger Jahrbuch Theologie“, einem Fachorgan abseits der breiten Öffentlichkeit. Daher dauerte es zwei Jahre, bis Slenczkas Aussagen zum Stein des Anstoßes wurden. Fünf Fakultätskollegen Slenczkas nannten die vertretenen Aussagen als „theologisch inakzeptabel“. Der Berliner Bischof Markus Dröge distanzierte sich öffentlich von Slenczka und der Judaist Peter Schäfer drohte, seine Gastprofessur an der Humboldt Universität niederzulegen. Allerdings gab es auch mehrere Stimmen, die sich mit Slenczka solidarisierten. Denn sie sahen in dem Aufsatz ein „ernsthaftes wissenschaftliches Problem“ angesprochen, das es zu thematisiert gelte: Kann das Alte Testament, das heilige Buch der Juden, für die christliche Kirche kanonische Geltung haben? Es gehört nach wie vor zum Kanon, zur „Vollbibel“ der Christen. Aber wie sollen sie mit den Texten des Alten Testaments umgehen, die gerade keine christlichen sind? ...>>>

Quelle & gesamter Text: Dirk Pilz in der Frankfurter-Rundschau (11.08.2017)



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