Der mysteriöse Kunstschatz im Vatikan

Petersdom

Giacomo della Porta, Public domain, via Wikimedia Commons


Unter der Kuppel des Petersdoms in Rom liegt ein Schatz. Es sind etwa 70 antike Stücke von unschätzbarem Wert und von zweifelhafter Herkunft. Diese hat ein ehemaliger Domherr des Vatikans dort gelagert. Anfang Januar 2023 ist er gestorben und hinterlässt viele offene Fragen.

Monsignore Michele Basso wurde am 6. Januar 2023 tot in seiner Wohnung aufgefunden. Vermutlich starb er an einem Herzstillstand, der altersbedingt war. Keine Meldung, die Schlagzeilen machen würde, wenn da nicht der mysteriöse Kunstschatz wäre, den der Domherr über die Jahre angesammelt hatte und der auch noch nach seinem Tod für Rätselraten und für Spekulationen sorgt. Diese Sammlung wurde in etwa 30 Kisten verpackt, mit Genehmigung des Staatssekretariats versiegelt und liegt nun in einem verschlossenen Lagerraum unter der Hauptkuppel des Petersdoms: Marmor-, Holzstatuen, Gemälde auf Leinwand, Kupferstichtafeln und Skizzen auf Papier. Gemälde aus der Schule von Mattia Preti, Skizzen von Pietro da Cortona, Holztafeln von Guercino, Golzius und Pasqualotto. Ein Kopie des Euphronios-Kraters wirft ganz besondere Fragen auf.

Bis heute ist ungeklärt, wie der Domherr an diese vielen und wertvollen Stücke kam. Mit seinem kirchlichen Gehalt hätte er sie sich nicht kaufen können. Bereits vor ca. 20 Jahren gab es dazu eine polizeiliche Untersuchung. Der Priester beharrte immer darauf, dass er die Gegenstände auf ganz legale Weise, durch Schenkungen und Kauf, erworben habe. Dann habe er sie nun der Domhütte von St. Peter gespendet und habe daher nichts mehr mit den Sachen zu tun, da er nicht mehr deren Eigentümer sei.

So bleibt die Frage ungeklärt, wie und von wem er diesen Schatz bekam. Und unklar ist nun, was mit dieser Sammlung geschehen soll.

Quelle: br.de, sonntagsblatt.de (Januar 2023)

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