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Der Gottesdienst ist zentrales Element des Gemeindelebens und von der Qualität der Predigt hängt viel ab. Der Rektor des Theologischen Seminars Elstal (FH), Prof. Volker Spangenberg, hat deshalb einen 10-Punkte-Katalog vorgelegt, wie Gottesdienste attraktiver gestaltet werden können.
Schwerpunkt: Predigt
Anlass war die Bundesratstagung des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden) vom 17. bis 19. Mai 2012 in Kassel. Laut Spangenberg kommt es vor allem darauf an, eine Vorgabe aus dem Neuen Testament zu erfüllen. Besucher sollten den Eindruck haben, dass Gott wahrhaftig unter ihnen sei, sagte der Theologe unter Hinweis auf den ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther (Kapitel 14). Spangenberg plädiert zudem dafür, die Worte gut abzuwägen und „auf Quasseleien zu verzichten“.
Der Gottesdienst im Namen des dreieinigen Gottes müsse unverwechselbar sein, sich von anderen Veranstaltungen deutlich unterscheiden. Auf Form und Inhalt müsse geachtet werden, wobei es nicht nur auf die Predigt ankomme. Auch die anderen Elemente wie Gebet, Gesang und Segen seien keine bloße „Garnierungen“. Die Predigt habe eine hohe Bedeutung und müsse „Lebenswichtiges“ weitergeben.
Spangenberg bedauerte, dass viele Predigten nur oberflächlich an dem auszulegenden Bibeltext kratzten. Nötig sei auch eine feste Gestalt des Gottesdienstes. Jeden Sonntag „ein neues Himmelfahrtskommando“ zu erleben, verstöre die Besucher. Besondere Sensibilität sei beim öffentlichen Gebet im Gottesdienst notwendig. Auf private Anliegen oder „kryptische Mitteilungen“ sollte verzichtet werden.
Schwerpunkt: Gebet & Gesang
Das Gebet für Kranke aus der Gemeinde dürfe nicht die einzige Fürbitte bleiben, sondern es gelte auch für Regierungen, Verwaltung und Polizei zu bitten ebenso wie für Nöte in und außerhalb der Gemeinde. Ebenfalls wichtig sei der gemeinsame Gesang. Spangenberg verwies auf einen Ausspruch des Theologen Karl Barth (1886-1968): „Eine Gemeinde, die nicht singt, ist keine Gemeinde.“
Schwerpunkt: Teilnehmer & Raum
Spangenberg wandte sich ferner dagegen, möglichst viele Personen an einem Gottesdienst zu beteiligen. Es gebe auch beim Priestertum aller Gläubigen „ein Zuviel des Guten“. Er kritisierte ferner ein „taktloses Aufdrängen von Gemeinschaft“, etwa in Form von zu langen Gottesdiensten und zu vielen Bekanntmachungen.
Außerdem soll der Gottesdienstraum angemessen hergerichtet sein: „Wir leben auch von Atmosphäre.“
Quelle: idea (Mai 2012)
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