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Name und Termin: Das Fest der Auferstehung Christi führt in der Christenheit einen Namen jüdischer und einen heidnischer Herkunft. Der ältere ist Pascha (pascha kirchenlat.: pasca, franz.: pâques, niederdeutsch: Paschen), nach dem jüdischen Passafest (14. Nisan) genannt.
Der jüngere Name »Ostern« (ahd. ôstarâ, mhd. ôstern) geht auf das germanische Austro zurück. Die seit Beda behauptete Ableitung dieses Namens von einer angelsächsischen Göttin des Frühlings (Eostre) ist nicht sicher; möglicherweise ist das altgermanische Austro von aust = ost abzuleiten. In der russ.-orth. Kirche heißt Osterfest: wahrhaftige Auferstehung (wernoje woskresenje).
Der nach langen und heftigen Auseinandersetzungen durch das Konzil von Nicäa 325 festgelegte Termin des Osterfestes ist der erste Sonntag nach dem Vollmond, der dem Frühlingsäquinoktium folgt. Daraus ergibt sich, daß Ostern frühestens am 22. März, spätestens am 25. April gefeiert wird.
Bedeutung für das Kirchenjahr: Ursprünglich feierte die Kirche Ostern an jedem Sonntag. Aber der Ausgangspunkt des heutigen Osterfestes war das christliche Passafest, in welchem ein jährlich wiederkehrendes Gedächtnis von Kreuz und Auferstehung Christi begangen wurde. Die hieraus erwachsene Osterfeier mit der Karwoche ist als der Ursprung des Kirchenjahres anzusehen. Ostern wurde für die Kirche der erste Mittelpunkt eines festen liturgischen Gefüges von Zeiten und Festen des Kirchenjahres vom Sonntag Septuagesimae bis zur Pfingstoktav (Trinitatis): drei Wochen Vorfasten, vier Fastenwochen, die Karwoche, die Woche des Osterfestes, fünf Wochen der Freudenzeit, darin das Himmelfahrtsfest und Pfingsten (eine Woche). Dieser mehr als ein Vierteljahr umspannende Block ist durch die jährliche Verschiebung des Ostertermins für die Veränderlichkeit des Kirchenjahres bestimmend.
Feier: wird bis heute in der orth. Kirche als das Hauptfest der Christenheit begangen. Der Osternachtgottesdienst gehört zu den feierlichsten und glanzvollsten Gottesdiensten der Orthodoxie. Ostern ist im Bewußtsein der orth. Christen das christliche Fest schlechthin geblieben, wie auch ihre zahlreichen Osterbräuche zeigen, z. B. der für die Ostkirche charakteristische Ostergruß: Der Herr ist auferstanden, Er ist wahrhaftig auferstanden. Im Westen ist O. hinter Weihnachten mehr und mehr zurückgetreten. - Nachdem die Karwoche in ihren drei letzten Tagen (Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag; sacrum triduum) zu ihrem Höhepunkt gekommen ist, beginnt auch im Abendland Ostern mit der Osternachtfeier (Ostervigil). In dieser Feier geschieht die große Wende von der Trauer zur Freude, vom Fasten zum Feiern, vom knienden Beten zum aufrechten Gebet, vom Bußpsalm zum Halleluja, von alttestamentliche zu neutestamentliche Lesungen und von der Taufe in Christi Tod und Grab zur Eucharistie mit dem auferstandenen und gegenwärtigen Herrn. Die uralte römische Osternachtfeier mit ihrer weitgesponnenen und eindrucksvollen Liturgie ist in jüngster Zeit wieder in der röm.-kath. Kirche zu Ehren gekommen, nachdem sie durch Vorverlegung auf den Karsamstag lange Zeit hindurch ihren eigentlichen Charakter eingebüßt hatte. In dieser Feier erfolgt die Entzündung der Osterkerze, die die Freudenzeit hindurch am Brennen bleibt, sodann die Taufwasserweihe. Im Mittelpunkt stand früher die Taufe der Katechumenen. Nach der allgemeinen Einführung der Kindertaufe wurden zur Erinnerung an die alte Sitte eine oder mehrere Taufen gefeiert; heute ist an deren Stelle ein feierliches Taufgedächtnis der Gemeinde getreten. In der ev. Kirche dagegen ist bis jetzt noch nicht viel von einer Wiedererweckung der Osternachtfeier zu spüren; nur die Michaelsbruderschaft begeht sie seit längerer Zeit.
Die Osterfeier der evangelische Kirche ist seit der Reformation an charakteristischen Besonderheiten nie reich gewesen. Sie hat sogar noch viel an den Karfreitag, den man als den höchsten Festtag der Protestanten verstand, abgeben müssen, z. B. die Abendmahlsfeier, die sich zu Ostern im Unterschied von Karfreitag und anderen Tagen der Passionszeit weithin nur einer bescheidenen Anteilnahme der Gemeinde erfreut. Der charakteristische Beitrag der ev. Kirche zur christlichen Osterfeier besteht in der Fülle der eindrucksvollen Osterlieder (vor allem Luthers »Christ lag in Todesbanden«).
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