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In diesem, seinem neuem neuesten Buch geht es dem 1972 in Ägypten geborenen Autor nicht neutral um Integration. Als 23jähriger hatte er sein Heimatland verlassen, und lebt seit 23 Jahre in Deutschland. Er hat also seine ureigene, ganz persönliche Integrationsgeschichte hinter sich (vergleiche kurz zusammengefasst S. 57-59). Und er entschloss sich, „mit Migranten aus unterschiedlichen Generationen zu reden … mit Flüchtlingen und Flüchtlingshelfern, mit Islamisten und ehemaligen Radikalen, mit Schülern und Lehrern, mit Psychologen, Soziologen, Polizisten und Migrationsforschern.“ (S. 65 und 269) Dazu kommen viele www-Adressen (siehe das „Quellenverzeichnis“ S. 270f).
Sehr pointiert vertritt vertritt er seine Thesen. Der Untertitel ist ein Beispiel dafür. Oder die „Einführung“ (S. 11-25), die die Überschrift „Das Märchen von der gelungenen Integration“ trägt. Die 13 Kapitelüberschriften dagegen sind sehr sachlich und / oder neutral formuliert, zum Beispiel Kapitel drei „Migration damals und heute. Ein kurzer Blick zurück“oder neun „Orient und Okzident. Antithese und Tradition“.
Mit am lesenswertesten und produktivsten ist meines Erachtens Kapitel 12: „Integration ist möglich“ (S. 231-264). In Analogie zum Marshallplan nach dem Zweiten Weltkrieg richtet Abdel-Samad Appelle zuerst an den Staat, dann an die Justiz, die Polizei, die Schulen, auch an die Kirchen und an die Flüchtlinge. Er spricht zwar die Zivilgesellschaft als solche an, nicht jedoch mich oder Sie / dich als Glied derselben. Sein Buch ist jedoch für uns alle! Denn, wer wir auch sind und wo immer wir tätig sind, Integration geht uns alle an. (gm)
Hamed Abdel-Samad
Integration
Ein Protokoll des Scheiterns
2018
gebunden 271 S.
19,99 €
Droemer Knaur München
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