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Ein anderes Buch zu dem Thema, das alle Welt bewegt: die Liebe.
Ein anderes Buch – in einer gut eingeführten, bewährten Reihe. Die Jahrbücher für Biblische Theologie (abgekürzt JBTh) erscheinen seit 1986 und beleuchten sehr verschiedene Themen (zum Beispiel Schöpfung und Neuschöpfung, Die Macht der Bilder, Klage, Leben trotz Tod) von der Bibel her. So nun auch das Thema.
Außer der Kirchengeschichte sind alle traditionellen theologischen Teildisziplinen (AT, NT, Systematik, Praktische Theologie) mit mehreren Beiträgen vertreten – und drei zu „Qumran, Judentum und Mystik“. Gabrielle Oberhänsli-Widmer und Michael Welker versprechen am Ende ihres Vorwortes nicht zu viel: „ein anregender und aufregender Streifzug durch die Bibel sowie durch ihre christliche und jüdische Wirkungsgeschichte.“ (XII) Im Vorwort werden die Inhalte der 17 einzelnen Beiträge kurz vorgestellt (VI-XII), ihre Verfasser noch kürzer jeweils am Ende ihres Beitrages. Einen Hauch von Internationalität vermitteln die englischen abstracts am Ende eines jeden Beitrages.
Natürlich kann hier nicht auf alle eingegangen werden. Inhaltlich also nur Exemplarisches: Gleich drei Beiträge drehen sich um die Trias Glaube, Liebe, Hoffnung. Der emeritierte Heidelberger Neutestamentler Gerd Theißen untersucht sie schulexegetisch. Am Ende liest man die folgenden, schönen, aber auch nachdenkenswerten Sätze: „Der Glaube sucht nach Rechtfertigung des Menschen. Er überwindet die Anfechtung, dass der Mensch dem Willen Gottes widerspricht. Die Hoffnung sucht nach Rechtfertigung Gottes. Sie überwindet die Anfechtung, dass die Welt Gottes Güte widerspricht. Die Liebe braucht keine Rechtfertigung. Sie ist damit zufrieden, Kontakt mit Gott zu haben.“ (S. 168) Günter Thomas, Systematiker in Bochum, versteht die Liebe „in Relation zu Glaube und Hoffnung“ im Kontext einer „soziologischen Kommunikationstheorie“ (S. 284) Drittens untersucht der Franzose Camille Focant „Die Funktion des Lobs auf die Liebe (1Kor 13) im Kontext“. Aus 1.Kor 13 entstammen sehr viele Trausprüche und jede/r PredigerIn wird diese drei Beiträge mit Gewinn lesen, für sich persönlich und fürs Predigen.
Abschließend möchte ich einen formalen und einen inhaltlichen Mangel markieren:
Leider nahm man sich viel zu wenig Mühe für die Register! Die Bibelstellen werden nur in Auswahl angegeben. Die Auswahl ist jedoch nur teilweise hilfreich, öfters auch falsch. Und leider fehlt das Stichwort ´Doppelgebot der Liebe´. Der Beitrag des spanischen römisch-katholischen Professors für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte in Fribourg/Schweiz zur „´Liebesmystik´ des Johannes vom Kreuz“ weist auf die meines Erachtens makabre Lücke der Liebe zu Gott hin. (gm)
Martin Ebner (Hg.) / Irmtraud Fischer (Hg.) / Jörg Frey (Hg.) u.a.
Liebe
€ 46,00
kartoniert / 14,5x22,0 cm /
413 Seiten
ISBN 978-3-7887-2869-4
Neukirchener Theologie
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