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Wuchs man früher selbstverständlich in eine angestammte, von allen akzeptierte und weithin – mehr oder weniger streng befolgte - Religion hinein, so änderte sich - beschleunigt oder initiiert – seit und durch den Zweiten Weltkrieg dies radikal. Heutzutage gibt es die old fashioned Religionszugehörigkeit kaum mehr. Zumindest in den modernen, westlich orientierten Gesellschaften darf und muss jede/r sich frei zwischen verschiedenen Religionsgemeinschaften entscheiden. Die Globalisierung erhöhte außerdem die Kenntnis vieler anderer, fremder Glaubensweisen. Diese ersten Gedanken haben einzelne Menschen im Blick.
Freibergers Buch dagegen blickt auf die Religionen insgesamt. In allen sechs Kapiteln fragt Freiberger sehr grundsätzlich, zum Beispiel in Kapitel 1: „Was ist ein Religionsvergleich?“ Weiter gehts dann mit einer kurzen Geschichte der Religionsvergleiche und der Kritik an Religionsvergleichen: Kapitel vier bedenkt die theoretischen Grundlagen von Vergleichen, Kapitel fünf die Methoden und das letzte Kapitel sechs die „Durchführung und Relevanz des Religionsvergleichs“.
Alle sechs Kapitel sind angesichts eines zunehmenden, teilweise leider hoch aggressiven Islams in Europa gesellschaftspolitisch hoch wichtig und überschreiten die eingangs erwähnte individualistische Herangehensweise. Freiberger fragt und denkt religionswissenschaftlich. Mit seinem kompakten Buch (das didaktisch so konzipiert, dass es als Basislehrbuch für ein einsemestriges Seminar dienen kann) geht es ihm um seine Zunft. Er hilft so aber auch bei individuellen religiösen Fragestellungen. (gm)
Prof. Dr. Oliver Freiberger
Religionsvergleich
Ansätze, Kritik, Praxis
Das Werk ist Teil der Reihe Studienkurs Religion
2022, 191 Seiten, broschiert
ISBN 978-3-8487-6876-9
24,- Euro
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