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Seit Eberhard Bethge 1951 „Widerstand und Ergebung“ (die Briefe und Aufzeichnungen Dietrich Bonhoeffers aus der Haft) herausgab, wurden diese unendlich oft aufgelegt, zuletzt auch wissenschaftlich ediert (DWB 8). Denn „bis heute bewegt Dietrich Bonhoeffer die theologische und die kirchliche Welt.“
So beginnt Ralf Frisch – völlig zurecht / treffend – S. 10 (umgestellt) seine kritische relecture Bonhoeffers. Angesichts der Stilisierung Bonhoeffers als Feind Hitlers und Widerstandskämpfer, als vorbildlicher Christ und Märtyrer, als Held und bahnbrechender Theologe, den „eine Aura der Unberührbarkeit und Unfehlbarkeit umgibt“ (ebenda), ist dies notwendig – und tut Bonhoeffer und uns als mitdenkenden Leser*innen nur gut. Dabei ist es nicht so, dass Frisch Bonhoeffer nur kritisiert. Wie Karl Barth würdigt er Bonhoeffer (vgl. S. 10 und 16).
Zwei Dinge möchte ich außerdem markieren:
(1) Leider begann sich während des Lesens die Bindung zu lösen. Das ist schade.
(2) Mit am interessantesten und anregendsten fand ich das letzte Kapitel („Epilog Etsi Deus daretur“). Denn darin verknüpft Frisch seinen Protagonisten mit Nietzsche. (gm)
Ralf Frisch
Widerstand und Versuchung
Als Bonhoeffers Theologie die Fassung verlor
2022
Taschenbuch
172 S.
19,90 €
Theologischer Verlag Zürich
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