Sie sind hier: Buchempfehlungen
Weiter zu: Bücher
Allgemein:
Sitemap
NEWSletter
LINK-Hinweis
Disclaimer
Datenschutzerklärung
Impressum
Kontakt
Über uns
Nach dem bahnbrechenden Kommentar zum Römerbrief (1919) begann Karl Barth (1886-1968) 1932 mit seinem ersten Band der Kirchlichen Dogmatik. Diese machte ihn zuerst im deutschsprachigen Raum und bald auch international bekannt und viel diskutiert. In den 40er und 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts arbeitete und veröffentlichte er 1942 und 1952 die Bände II/2 (Gotteslehre) und III/4 (Schöpfungslehre). Diese werden in dieser nicht ganz billigen, aber inhaltsreichen Göttinger Dissertation des Wintersemesters 2013/14 untersucht, und zwar mit der Fragestellung, welche Bedeutung das Individuum im Barth´schen Denken hat.
Diese Fragestellung ist unter anderem deshalb interessant, weil laut dem im Januar 2015 verstorbenen Münchener Soziologen Ulrich Beck „erst ab Anfang der 60er-Jahre eine deutliche Zunahme von Individualisierung [siehe http://www.bmfsfj.de/doku/Publikationen/spfh/9-Theoretische-grundlagen/9-1/9-1-1-individualisierung-in-der-risikogesellschaft.html] konstatiert“ (S. 14, Anm. 17 umgestellt) werden kann. Barth hatte jedoch nach Überzeugung Gebhardts bei der Arbeit an II/2 und III/4 bereits „ein diffuses Empfinden für die Ambivalenzen einer zunehmenden Individualisierung“ (S. 14).
Nach der ausführlichen „Einleitung“ (S. 9-22) behandelt Gebhardt im ersten Kapitel (I) „Das Individualisierungstheorem Ulrich Becks“ (S. 23-43). Teil II (S. 45-160) bietet eine lehrreiche „Relektüre der Ethik Barths“; im „Fazit: Das freie Individuum ist in die Gemeinde integriert“ benennt Gebhardt auch eine Reihe offener Fragen an Barth. Teil III (S. 161-206) betrachtet „Die Figur des ´Grenzfalls´ und die Stellung des Individuums in den materialethischen Passagen von KD III/4, Teil IV (S. 207-218) enthält einen „Rückblick und Ausblick“. Am Schluss (S. 219-228) steht das „Literaturverzeichnis“.
Insgesamt nimmt Gebhardts Arbeit angelsächsische Anstöße in der Barth-Diskussion auf und belebt die Interpretation und Diskussion des wohl größten und bedeutendsten Theologen des vergangen Jahrhunderts. (gm)
Elisabeth Gebhardt
Riskante Freiheit(en)?
Das Individuum in Karl Barths Ethik. Eine Relektüre anhand Ulrich Becks Individualisierungstheorem
Christentum und Kultur, Band 16
2016, 230 Seiten, 15.0 x 22.5 cm, Paperback
ISBN 978-3-290-17864-2
CHF 48.00 - EUR 42.90 - EUA 44.20
TVZ
Gehe zu: Maier, J.: Juden als Sündenböcke Rüegger, H.: Vom Sinn im hohen Alter