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Wie Religion(en) lehren? Im Klassenverband oder getrennt nach Religion oder Konfession? Und wer schreibt den Lehrplan? Die Religionsgemeinschaften? Der Staat?
Hinter diesen zunächst praktischen Fragen liegen inhaltliche Entscheidungen, die auf theologischen, religionswissenschaftlichen und pädagogischen Voraussetzungen aufbauen: Was ist „Religion“? Welche Rolle spielt es, dass Glaubenssätze und religiöse Praxis für „wahr“ gehalten werden? Müssen Andersgläubige einander fremd bleiben, oder können sie einander verstehen? Und wenn ja: wie können sie dies lernen?
Dieses Feld wird in diesem Buch anhand des Beispiels der Kontroverse um das beste Modell des Religionsunterrichts in Deutschland in den 1990er Jahren vermessen. Im Dialog mit der Religionstheologie John Hicks, poststrukturalistischer Kulturtheorie und der Gedächtnistheorie Assmanns plädiert Graßal für einen von den Religionsgemeinschaften verantworteten dialogischen Ansatz des Religionsunterrichts in konfessionell und religiös gemischten Klassen.
Auf einer Metaebene lässt sich diese Diskussion als Beispiel für die Probleme bei der Erzeugung von Verbindlichkeit angesichts des Verschwimmens religiöser Identität lesen. Religionsunterricht ist – so die hier vertretene These – ein Spezialfall fortlaufender Kanonisierung religiöser Tradition in einem pluralen Gemeinwesen.
Lucas Graßal
Wie Religion(en) lehren?
Religiöse Bildung in deutschen religionspädagogischen Konzeptionen im Licht der Pluralistischen Religionstheologie von John Hick
Taschenbuch: 426 Seiten
1., Auflage 2013
ISBN-10: 3868930787
ISBN-13: 978-3868930788
EB-Verlag
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