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Die hier zusammengetragenen Berichte handeln von Schwerverbrechern: von Mördern, die zum Tode verurteilt wurden. Sie handeln aber auch von den Pfarrern, die diese »Malefikanten« vor ihrer Hinrichtung seelsorgerlich betreut haben. Ihre Aufgabe war es, die Verurteilten vor ihrem Gang zum Schafott zu bekehren und zu einem öffentlichen Bekenntnis ihrer Umkehr zu bewegen.
Im 18. Jahrhundert haben dem Pietismus nahestehende Pfarrer detaillierte Aufzeichnungen darüber verfasst, wobei sie die Grausamkeit des Verbrechens und die Gnadenhaftigkeit der Bekehrung bewusst zueinander in Spannung setzten. Die auch an die Sensationsgier des Publikums appellierenden Berichte hatten sowohl einen abschreckenden als auch einen erbaulichen Zweck. Sie sollten die Leser mahnen und zu rechtzeitiger Umkehr zum wahren christlichen Glauben bewegen.
Malefikantenberichte sind als literarisches Genre ein relativ spätes Erzeugnis der reichen pietistischen Exempelliteratur.
Der Kommentar erschließt kritisch auch die sozialgeschichtlichen Kontexte.
Herausgegeben und kommentiert von Manfred Jakubowski‑Tiessen
Bekehrung unterm Galgen
Malefikantenberichte
Edition Pietismustexte, 3
ca. 96 Seiten | 12 x 19 cm
Paperback
ISBN 978-3-374-02855-9
18,80 EUR
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