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Im TRE-Artikel zu „Franciscus von Assisi“ (Band 11, S. 299-307) heißt es S. 304, dass “auffällig viele Impulse moderner Franciscus-Begeisterung und -Forschung von Nichtkatholiken ausgingen“ (umgestellt). Dieses neue Franziskus-Buch des Tübinger Kirchengeschichtlers ist ein sehr gutes und schönes Beispiel dafür. Leppin nähert sich dem Gründer des Ordens der Franziskaner einerseits mit dem Handwerkszeug eines Historikers (so werden auf den S. 358-366 die Quellen und die hinzugezogene Literatur genannt); andererseits – das bekennt der Verfasser im „Nachwort“ (S. 303) – ist er seit seinen Jugendtagen von diesem Bußprediger, der sich vor allem gegen die Ökonomisierung des Lebens wandte, auch fasziniert und angeregt.
In den folgenden fünf Kapiteln (1. Bruch, 2. Aufbruch, 3. Sendung, 4. Ordnung und 5. Rückzug) widmet sich Leppin gekonnt, überlegt und sprachlich ansprechend seinem Protagonisten (vgl. die Sendung „Tag für Tag“ im Deutschlandfunk am 2.1.2019); S. 10-26 steht die für das Gesamtverständnis wichtige vorwortartige Hinführung „Der Weg zu Franz“; S.13 wird „die brisante ´franziskanische Frage´“ gestellt: wie zuverlässig sind die alten und jüngeren Quellen? Denn wer heute von Franz erzählen will, steht einerseits in „hagiographischer Tradition“, andererseits ist er den modernen historischen Methoden verpflichtet (siehe S. 19f). Leppin vermag diesen Hiatus befriedigend zu vermitteln.
Wer sich für Franziskus´ Leben und seine Botschaft (über den fast allgegenwärtigen Sonnengesang hinaus) interessiert oder Franziskus anderen vermitteln will, der/die greife zu diesem Werk. (gm)
Volker Leppin
Franziskus von Assisi
2018
gebunden 368 S. 29,95 €
Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt
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