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Die 1954 in Stuttgart geborene, mehrfach preisgekrönte Autorin, lebt schon seit 1973 in Berlin. Dort studierte sie unter anderem Religionswissenschaften. Sie debütierte 1994 mit dem Prosaband „36 Gerechte“.
In diesem neuen Roman (siehe www.ardmediathek.de) stehen 34 Danteforscher im Mittelpunkt. Diese sind „zu Pfingsten im Jahre 2013“ zu einem Romanistenkongress auf dem Aventin in Rom versammelt, „mit Blick auf den Petersdom.“ In der nüchternen, manchmal jedoch auch erregten, und vor allem im wortwörtlichen Sinne des Wortes erhebenden Diskussion (S. 335: „als würde sich die ganze Welt erheben“) von Dantes Divina commedia ereignet sich in Anlehnung an das biblische Pfingstwunder (Apg 2) beim Pfingstläuten der Kirchenglocken „ein neues Pfingstwunder … ein völlig anders geartetes als das ursprüngliche.“ Bis auf den Erzähler, verschwinden nämlich alle Kongressteilnehmer spurlos, mitsamt Kenny, einem Professorenhund und drei Hausangestellten. Zurück bleibt der ratlose, 62jährige, religions- und wunderkritische deutsche Professor Gottlieb Elsheimer aus Frankfurt, „ein knochenharter Realist“. Er ist der Protagonist des Romanes; er berichtet von den wunderbaren Ereignissen, die sich dort abspielten. In seinen eigenen beziehungsweise den Worten Lewitscharoffs: „Mit Dante kopfunterst kopfoberst hinein ins Ungeheuerliche. (S. 17) Der Kongreß hat alles verändert.“ (S. 9)
Nach diesen ersten Informationen zur Autorin und den Inhalten ihres Romans abschließend drei einordnende und wertende Bemerkungen:
- „Dantes Macht ist groß.“ heißt es auf S. 47. In 34 Kapiteln führt Lewitscharoff Kapitel um Kapitel, Canto um Canto sachkundig in die Welt Dantes ein und hebt Dantes Großdichtung aus der Versenkung. Ihr Roman - so im SPIEGEL vom 14.9.2016 - „schlägt wie ein Komet aus einer fernen Sternenwelt in die Gegenwartsliteratur ein.“
- Dante (es gibt 50 deutsche Übersetzungen!) oder / und Lewitscharoff lesend denkt man bei den entsprechenden Passagen unwillkürlich an die gegenwärtigen Höllen auf unserer Welt (Syrien, Irak, Gaza, Libyen und andere afrikanische Länder).
- Lewitscharoffs „Pfingstwunder“ ist zuerst privater Lesestoff, sodann jedoch auch eine hervorragende Lektüre in Gruppen und Kreisen, nicht zuletzt im Oberstufenunterricht in Deutsch, Italienisch, Religion und Literatur, am sinnvollsten fächerübergreifend. (gm)
SibylleLewitscharoff
Das Pfingstwunder
Gebunden, 350 Seiten
ISBN: 978-3-518-42546-6
24,--€
Suhrkamp
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