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Thomas Mooren, zuletzt Direktor des Department of Missiology der St. Paul University in Ottawa (außerdem lehrt er in Papua-Neuguinea und Manila), beschreibt in seinem Buch „Wenn Religionen sich begegnen. Glauben und anders glauben in einer globalen Welt“ (2014) in zwölf Essays Begegnungen von christlicher Religion mit so ganz anderen, indigenen Religionen.
Das hier anzuzeigende kleine Buch der in Ruanda geborenen, jetzt in der Normandie lebenden preisgekrönten Schriftstellerin Mukasonga (siehe https://scholastiquemukasonga.net/en/biography/) erzählt in vier Kapiteln von den Begegnungen und Auseinandersetzungen der alteingesessenen Naturreligion mit dem Christentum, das die Missionare, die einheimischen Priester, Prediger und Katecheten verkörpern. Aufs kürzeste konzentriert und zugespitzt, wird S. 76f der Konflikt - beispielhaft auf Himmelfahrt und Wiederkunft bezogen – dargestellt: „Woran willst du glauben? An das, was die Padri sagen oder an die Erzählungen deiner Mutter?“
Man liest diesen Roman zuerst einmal in erzählerischer Hinsicht, sodann jedoch auch im Blick auf die koloniale Vergangenheit (Ruanda war von 1884 bis 1916 als Teil Deutsch-Ostafrikas eine deutsche Kolonie; so weit zurück geht der Roman jedoch nicht) und vor allem als ein Lehrstück misslungener und misslingender christlicher Mission. (gm)
Scholastique Mukasonga
Kibogos Himmelfahrt
2024
gebunden
137 S.
23,-- €
Ullstein-Verlag Berlin
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