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Der kanadische Autor dieses neuen Gottes-Buches ist durch seine Bücher und vor allem durch das Internet weltweit bekannt – und umstritten. Etwas von beidem wird auch meine Rezension prägen.
Ein erster Aspekt betrifft Gott. Es gibt unendlich viele Bücher mit dem Thema Gott. Bei booklooker werden zum Beispiel unter dem Suchwort Gott auf 4723 S. (gebrauchte) Bücher dazu angeboten. Sprich: die Liste von Literatur zum Thema Gott ist unendlich lang, meist nicht allzu umfangreiche und oft sehr persönliche, von Theologen und sogenannten Laien. Nimmt man das als Folie, so kann man ein dreifaches festhalten: erstens erschien Petersons Werk 2024 auf englisch, und im selben Jahr auf deutsch. Weil er sich bereits einen Namen machte. Zweitens ist sein Werk sehr, sehr umfangreich. Drittens denkt und schreibt er als englischsprachiger Psychologe.
Daran schließt sich unmittelbar des Autors Zugang und Inhalte an.
1. Der Untertitel Petersons ist vielsagend: „Wie die Archetypen des Alten Testaments unseren Glauben prägen und was sie uns heute zu sagen haben.“ Nach der Grundlegung im ersten Kapitel (Schöpfung) behandelt Peterson in den nächsten Kapiteln den Sündenfall, Kain und Abel, Noah, Turmbau zu Babel, Abraham, Mose und Jona. Ich frage mich: Wie konnte der Verfasser das Ringen der Psalmbeter mit Gott vergessen? Und es fehlt Hiob!!! Und theologisch der Gipfel: christlich gesehen, kann man Gott nicht denken und nicht von ihm reden ohne Jesus (Johannes 12,45; 14,9).
2. Petersons Werk ist mit sehr vielen Anmerkungen unterlegt (siehe S. 603-649). Aber bis auf sehr wenige Ausnahmen zitiert er nur englischsprachige Literatur. Selbst Freud und Jung sind nicht auf deutsch wiedergegeben! An dieser Stelle hätte mMn der Verlag eingreifen müssen!
3. Im Vorwort entwirft Peterson in groben Strichen das Welt- und Selbstbild, das ihn und sein Buch leitet. Demnach findet sich - S. 35 folgend – jeder Mensch in einer Welt des Guten und Bösen vor. Und seine Aufgabe ist es, sich gegen das Böse und für das Gute, Richtige und Göttliche zu entscheiden. Es „ist der Geist, der nach oben führt“. In jeder unserer Handlungen seien wir dazu bestimmt, „mit Gott zu ringen.“ Dies sei so, weil – so in der rückblickenden „Konklusion“ „unsere Verwandtschaft mit dem Logos eine Reihe von Verantwortlichkeiten mit sich bringt.“ (S.589 umgestellt)
Dies – um damit zum Ende zu kommen – erscheint mir als ein ideologisches, bibel-christlich verbrämtes ideologisches Narrativ. So richtig und hilfreich manche von Petersons Überlegungen sind und sie den Gedanken einer göttlichen Paideia unterstreichen und veranschaulichen, so sehr bedürfen sie einer anderen, nämlich christologischen Begründung. Dieses Ja, aber spielt auch bei Petersons beiden Schlusszeilen herein: „Gott ist tot? Nein.
Deus renatus est.“ (gm)
Jordan B. Peterson
Gott
Das Ringen mit einem, der über allem steht
2024
gebunden
651 S.
34.90 €
fontis Basel
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