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Taylor, C.: Das sprachbegabte Tier

Verfasser dieses ursprünglich 2016 in englischer Sprache erschienenen Buches ist der 1931 geborene kanadische (Sozial-)Philosoph Taylor. Es ist also ein Alterswerk, was unter anderem daran sichtbar wird, dass Taylor sich sehr häufig auf seine früher erschienenen Werke bezieht (vergleiche die Einträge im Namenregister“ (S. 652-656). Und: er widmet das neue Buch seinen sechs Enkelkindern.

Teil I (S. 11-193) trägt die Überschrift „Sprache und Konstitution“ und Teil II (S. 195-547) „Vom Deskriptiven zum Konstitutiven“. Teil III (S. 549-651) präsentiert „Weitere Anwendungen“. Darin definiert Taylor den Menschen als logos besitzendes Tier (siehe S. 637; vergleiche außerdem den Buchtitel).

Taylors hauptsächliche Gesprächspartner sind – positiv (sie findet er gut) – Hamann, Herder und Humboldt, die drei Sprachphilosophen der deutschen Romantik (Taylors Kürzel für sie ist HHH) und – negativ (sie werden kritisiert) – Hobbes, Locke und Condillac, die drei Vertreter einer rationalistisch-empiristischen Philosophie (Taylors Kürzel: HLC). Leider nimmt Taylor gar keinen Bezug auf die Ergebnisse der Hirnforschung; auch gerät der ungefähr gleichaltrige, schon verstorbene Hans Blumenberg nicht in sein Gesichtsfeld. Glücklich, wer schon ein wenig von Linguistik und Sprachtheorie beziehungsweise Sprachphilosophie weiss. Denn dadurch wird die Lektüre erleichtert. Aber Taylor schreibt verständlich – und sein holistisches Verständnis der menschlichen Sprache ist durchaus sympathisch. (gm)


Charles Taylor
Das sprachbegabte Tier
Grundzüge des menschlichen Sprachvermögens
Aus dem Englischen von Joachim Schulte

2017
gebunden 656 S.
38,-- €

Suhrkamp Berlin

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