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Nicht alle christlichen Konfessionen beteiligen sich an der ökumenischen Bewegung, und auch innerhalb der ökumenisch engagierten Konfessionen gibt es Gruppierungen, die der Ökumene reserviert oder ablehnend gegenüberstehen.
Die wichtigsten Gründe dafür sind:
1. "Einzig wahre Kirche"
Manche Christen betrachten die eigene Gruppierung als die einzig wahre Kirche, die exklusiv in der ekklesiologischen Tradition der Bibel und der Alten Kirche steht. Einheit der Kirche kann es dann nur in der Form der Rückkehr der Abgefallenen geben. Bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil war diese Sicht in der römisch-katholischen Kirche weit verbreitet, bis in lehramtliche Dokumente hinein (z.B. die Enzyklika Mortalium animos von Papst Pius XI. von 1928). Durch das Konzilsdokument Unitatis redintegratio von 1964 kann diese Haltung der Rückkehr-Ökumene offiziell als überwunden gelten. Heute gilt der in der Dogmatischen Konstitution Lumen gentium formulierte Begriff des „subsistit in“ (= verwirklicht in) als gültig.
2. "Synkretismus"
Manche Kritiker sehen im ökumenischen Dialog die Gefahr des Synkretismus, was zu einer Verwässerung und Verfälschung des Glaubens führen könne. Der Glaubensinhalt sei nicht etwas, über das man um der Einheit willen Kompromisse schliessen könne. In beinahe allen Konfessionen gibt es Kritiker, die auf diesen Punkt hinweisen, besonders stark sind sie in einigen evangelikalen und orthodoxen Kirchen.
3. "Keine Bedeutung"
Für manche konfessionellen Traditionen ist der Gedanke einer kirchlichen Einheit über die Einheit der Ortsgemeinde hinaus von untergeordneter Bedeutung. Von daher hat die Beteiligung an der ökumenischen Bewegung für sie keine Priorität.
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