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Der Verfasser dieses Buches – seines Zeichens Professor für Systematische Theologie an der „privaten Hochschule pietistisch-evangelikaler Prägung“ (siehe Evangelische_Hochschule_Tabor) – schreibt sein Buch „in erste Linie für Christen, für Gemeindemitarbeiter“, aber auch „für Menschen, die neugierig sind auf den christlichen Glauben“ (S. 5f) sind.
Das hermeneutisch grundlegende Kapitel 1 („Sünde – ein modernes Unwort“) handelt vom neuzeitlichen Unverständnis beziehungsweise Missverständnis der Sünde. Auf S. 17 heißt es deshalb: „Sünde – dieser Code ist im Grunde hoffnungslos beschädigt...Das Wort ist verbrannt.“ Im Rekurs auf Bonhoeffers ´nichtreligiöse Interpretation´ fordert Dietz deshalb auf S. 21: „Die alte religiöse Sprache des Christentums ist nicht mehr verständlich. Es braucht eine neue Übersetzung auch der grundlegenden Worte und Begriffe.“ Mit Bezug auf die Bilder und Gleichnisse der Bibel und auf Identifikationsfiguren aus der Welt des Kinos versucht es Dietz (vergleiche S. 26 und S. 193: „Außerirdische faszinieren uns.“).
Das zweite Kapitel bringt „Eine kleine Geschichte der Sünde“, und zwar derart, dass diese in der Gegenwart anfängt und dann - auch begrifflich verstehend (S. 29f: Sünde „als Schuld, Misstrauen, Maßlosigkeit, Verführung und Zielverfehlung“) - gerafft bis in die Bibel zurück erzählt wird. Im Abschnitt „Sünde ist Verführung“ kommt Dietz auf Genesis 3 zu sprechen; jeder Kapitelanfang zeigt den Kopf und Schwanz einer Schlange und erinnert damit graphisch an Genesis 3! Dietz sagt dann sehr deutlich: Es wird nicht funktionieren, irgendjemanden (Gott, Mensch, Teufel, Zufall, Nichts) zum einzigen und absoluten Urheber der Sünde zu machen.“ (S. 44) In der darauf folgenden Seite dann: „Sünde, das ist ein unauflöslicher Knoten von Schuld und Schicksal. Sünde ist etwas Tragisches. Der Begriff der Sünde steht für eine große Verstrickung. Er kann uns helfen, uns nicht von einseitigen Schuldvorwürfen oder unbedingten Entlastungswünschen bestimmen zu lassen.“
Die sich daran anschließenden sieben Kapitel beschreiben Sünde auf jeweils ungefähr 20 Seiten als „blind“, „hart“, „süchtig“, „selbstlos“, „reich“, „sicher“ und „träge“. Im letzten Kapitel (zehn: „Alles kommt zu einem guten Ende“) bezieht sich Dietz nochmals auf Kapitel eins und beschreibt zusammenfassend das Erlösungs- und Heilsgeschehen in und durch Jesus auf dem Hintergrund der zeitgenössischen (Kino-)Bildwelt.
Vier abschließende Bemerkungen:
- Dietz kennt die modernen Medien und Inhalte und arbeitet mit ihnen. Mit Dietz´ Hilfe wird man zum Beispiel als Prediger für viele Segmente der modernen Gesellschaft kommunikationsfähiger.
- 91 Anmerkungen (siehe S. 211-220) zeigen, dass Dietz sich nicht nur in der Gegenwart auskennt, sondern sich auch in der (theologischen) Literatur der Vergangenheit.
- In einer zweiten Auflage mögen die Angaben der biblischen Bücher – in Analogie zum ausgeschriebenen Neuen Testament - ausgeschrieben werden. Hilfreich wäre sodann ein Register wichtiger Bibelstellen und Begriffe.
- Was ich vermisste war ein deutlicherer Bezug zum Vaterunser („Und vergib uns unsere Schuld...“), ebenso auch Grundsätzliches zur Beichte. (gm)
Thorsten Dietz
Sünde. Was Menschen heute von Gott trennt
2016
gebunden 220 S.
ISBN: 978-3-417-26784-6
ISBN 10: 3417267846
16,95 €
SCM-Verlag
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