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Im Blick aufs Neue Testament findet sich eine erstaunliche Vielfalt im Verständnis dessen, was den christlichen Glauben ausmacht. Was wir nach dem Zweiten Weltkrieg und der seit den 1960iger Jahren stetig gewachsenen Globalisierung erleben, ist jedoch eine unglaubliche Vielfalt, ja Buntheit von Religionen. Auch innerhalb des Christentums scheint kaum mehr etwas unmöglich zu sein.
Der Autor des hier vorzustellenden Buches (von 2004-2019 Gründungsdirektor des Sozialwissenschaftlichen Institutes der EKD und außerplanmäßiger Professor für Praktische Theologie in Marburg) plädiert begründet und entschieden für eine (Rück-)Besinnung auf das Zentrum und das Wesentliche des christlichen Glaubens. In zehn Thesen entfaltet Wegner (S. 305-327) gegen die Verzweiflung und gegen die Gesetze der Welt die transformative Kraft des Geistes Gottes - „im ganz konkreten alltäglichen Leben“ (S. 327). Methodisch zugrunde liegt die sogenannte Soziotheologie, eine Verbindung von Soziologie und Theologie (vergleiche Wegner, „Wirksame Kirche“, 2019); Wegner skizziert diese S. 38ff. (Zusammenfassung, S. 161-169); S. 167 formuliert er ihr Anliegen in einem Satz: die Theologie wird in gesellschaftspolitische Auseinandersetzungen und soziale Praktiken involviert.
Darüber hinaus möchte ich drei Bemerkungen machen:
(1) S. 7 fehlt wohl ein „von“.
(2) Im Kapitel „An der Seite der Armen?“ stellt Wegner sehr umfänglich die Position der EKD zur Armut dar. Seit Johannes XXIII. gibt es in der katholischen Kirche den Begriff „Kirche der Armen“. Es gilt, beides zu vereinen!
(3) In einem Satz gesagt: kein billiges, aber ein mehr als interessantes Buch, dessen Studium sich sehr lohnt. (gm)
Gerhard Wegner
Substanzielles Christentum
Soziotheologische Erkundungen
2022
376 Seiten | 12 x 19 cm
Paperback
WGS 2543
ISBN 978-3-374-07014-5
38,00 EUR
Evangelische Verlagsanstalt Leipzig
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