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Göttingen war neben Kiel (1956-1964 neutestamentliche Professur) und Hannover (1971-1988) der wohl wichtigste Lebensmittelpunkt des 1924 geborenen Eduard Lohse (vergleiche den Nachruf auf S. 179f). Ab 1964 wirkte er dort als neutestamentlicher Professor, bis er 1971 zum Bischof der hannoverschen Landeskirche gewählt wurde. In Göttingen verstarb Lohse im Juni 2015.
Lohses exegetisch-theologischen Arbeiten (vergleiche die bis zum Ende fortgeführte, imposante Bibliographie auf S. 181-186; sie umfasst sage und schreibe 882 Titel!) „erfassen das gesamte Neue Testament, von der Jesusüberlieferung bis zu den späten Briefen.“ (S. 179)
Das Vaterunser gehört zu den zentralsten Texten des Neuen Testamentes. Ihm und dem ehemaligen Fakultätskollegen ist dieses Buch gewidmet, das auf einem Symposium anlässlich des 90.Geburtstages Lohses basiert. Insgesamt sechs, meist jüngere Neutestamentler, die fast ausnahmslos auch mit Göttingen verbunden waren / sind ( sie werden S. 197 gelistet), traktieren Teile des Vaterunsers (Reinhard Feldmeier: „Geheiligt werde ein Name“) oder dieses ökumenische Gebet insgesamt, und zwar „im Horizont antik-jüdischen Betens“ (Jörg Frey), „als Element der frühen Jesusüberlieferung“ (Florian Wilk), „als Zugang zum Matthäusevangelium“ (Peter von der Osten-Sacken), „im Lukasevangelium“ (Michael Wolter) und „in der Didache“ (Jürgen Wehnert).
Insgesamt gesehen kann dieses Buch in einem Satz nicht besser zusammen gefasst und eingeordnet werden als auf dem rückseitigen cover: „Die Beiträge ergeben ein ebenso facettenreiches wie im Kern kohärentes Gesamtbild vom Vaterunser in seinen antiken Kontexten.“ (umgestellt) Es vertieft und spezialisiert also einschlägige Monographien und Lexikonartikel zum Vaterunser. (gm)
Florian Wilk (Hg.)
Das Vaterunser in seinen antiken Kontexten
Zum Gedenken an Eduard Lohse
Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments - Band 266
1. Auflage 2016
XII, 199 Seiten mit 3 Abb. gebunden
ISBN 978-3-525-54052-7
65,00 €
Vandenhoeck & Ruprecht
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