Waschen, schneiden, predigen
Gottesdienst beim Friseur
Wenn ein Friseursalon zu einer kleinen Kirche wird, dann hat das schon etwas Skurriles – und gleichzeitig Tiefgründiges. Genau das geschieht in Bad Hersfeld, wo sich Haarschnitt und Heilsbotschaft auf ungewöhnliche Weise verbinden. „Waschen, schneiden, predigen“ lautet hier das Motto eines Gottesdienstes, der in den Räumen eines Friseursalons stattfindet. Aber was hat ein Friseurstuhl mit dem Glauben zu tun? Überraschend viel, wie dieser kreative Ansatz zeigt.
Der Friseursalon als Ort der Begegnung
Friseursalons sind schon lange mehr als nur Orte für Haarpflege. Hier wird geredet, gelacht und manchmal sogar das Herz ausgeschüttet. Warum also nicht auch beten und über Gott sprechen? Genau das dachte sich die Pfarrerin, die diesen besonderen Gottesdienst ins Leben rief. Zwischen Spiegeln, Haarschneidemaschinen und Föhngeräuschen wird der Friseursalon so zu einem Raum, in dem Menschen inmitten des Alltags zur Ruhe kommen und Gott begegnen können.
Skurril – aber genial
Natürlich wirkt die Idee, den Glauben in einen Friseursalon zu tragen, zunächst ungewöhnlich. Aber ist es nicht genau das, was Kirche heute sein sollte? Menschen dort abholen, wo sie sich aufhalten – im Alltag, im Beruf, im ganz normalen Leben. Dieser Gottesdienst zeigt, dass die Botschaft von Jesus Christus keine Kirchenmauern braucht.
Die Chance: Nähe und Niedrigschwelligkeit
Ein Gottesdienst im Friseursalon bricht Barrieren auf. Hier wird deutlich, dass Glaube nicht kompliziert oder abgehoben sein muss. Die lockere Atmosphäre lädt dazu ein, ohne Hemmungen über den Glauben zu sprechen. Wer weiß? Vielleicht wird die ein oder andere Haarspitze auch zum Anfang einer neuen Glaubensgeschichte.
Ein mutiges Experiment, das zeigt: Wo Menschen sind, da ist auch Raum für Gott – selbst zwischen Shampoo und Schere.
Quelle und weitere Informationen: Hessenschau.de (Dezember 2024)