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Wo ein Pistolenschuss zum Gottesdienst einlud

"Im Kirchseiffen" in Hellenthal 1786 begann die evangelische Gemeinde mit dem Bau ihres Bethauses. Am 22. April 1787 wurde es dann - jedoch noch ohne Turm und Fenster - in einem feierlichen Gottesdienst seiner Bestimmung übergeben. Aber: Das Haus war ohne Glocken. Denn dies verwehrte der österreichische Gouverneur mit Sitz in Luxemburg mit dem Hinweis, man solle sich mit der katholischen Kirche auf ein Geläut einigen. Aber im Ort existierte gar keine katholische Kirche.

Somit war guter Rat teuer ... und der kam wieder aus Luxemburg. Die Protestanten wollten kaum glauben, was ihnen nun geraten wurde: Man möge doch den Beginn eines Gottesdienstes mit einer Trommel oder gar mit einem Schuss aus einer Pistole ankündigen. Bei der Auswahl entschied man sich für den Pistolenschuss. Fortan stellte sich zunächst der Junggeselle und Weber Johann Peter Speck aus Kirchseiffen (verstorben 1860) mit einer Pistole auf die Brücke in Kirchseiffen, die heute noch über die Olef führt, und erinnerte mit einem Schuss, vielleicht auch mehreren, an den baldigen Beginn eines Gottesdienstes.

Diese wahrhaft anekdotenhafte Geschichte kam, nachdem die linken Rheinlande und damit die Eifel nach den Vereinbarungen des Wiener Kongresses 1814/15 Preußen zugeschlagen wurden, König Friedrich Wilhelm III. in Berlin zu Ohren. Er half spontan mit einem großzügigen Geldgeschenk. Doch die Kirchseiffener verwendeten 1822 das Geld nicht für Glocken, sondern zum Bau eines Kirchturms, der erst zwei Jahre später nach einer nochmaligen Spende des Könighauses fertiggestellt werden konnte. Die dringend benötigten Glocken konnten 1831 - erneut mit einer Zuwendung des Berliner Hofes - angeschafft werden. - Seitdem war kein Pistolenschuss mehr nötig.

Quelle: rundschau-online.de

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