Erwachsenenbildung und Umgang mit (Corona-)Krisen
Krisendiagnosen sind ein beliebter und oftmaliger Bezugspunkt in der Wissenschaft und Praxis der Erwachsenenbildung. Dies ist naheliegend und schlüssig, da der fundierte Umgang mit Transitionen und Transformationen ein konstituierendes Moment der Erwachsenenbildung darstellt. Schon jetzt lässt sich mit der Rückschau auf das Jahr 2020 sagen, dass die Erwachsenenbildung – wie schon in der Vergangenheit – in einigen Aspekten von der Krise im Zuge der Corona-Pandemie durchaus auch profitieren konnte. Diesmal eher im Sinne der Krise als Lernzeit für alle Beteiligte. Aber durch die großen Einschränkungen wie bei den Lockdowns - ist die Erwachsenenbildung diesmal doch selbst in ihrem Kern betroffen.
Digitalisierung hat viele Vorteile und Entwicklungsschübe sind zu begrüßen, aber man sieht doch auch, wie wichtig Präsenz in vielfältiger Hinsicht ist. Während bei anderen Krisen die Erwachsenen- und Weiterbildung mit einem Kurs-/Veranstaltungsangebot agieren konnte, ist dies seit 2020 gar nicht oder nur mit großen Einschränkungen möglich. Die Entwicklungschance – als auf sich selbst bezogene transitorische Aufgabe - betrifft Themen rund um Digitalität, aber auch Themen rund um Gesundheit, Medizin und Grundrechte.
Konfliktfrei war dies keinesfalls, wobei Konflikte nicht nur negativ gesehen, sondern auch als Anlässe für Veränderungen und Debatten über Perspektiven und Interessen jenseits von Routinen und Alltag hinaus begriffen werden können.
Dem Redaktionsteam war es wichtig, verschiedene Perspektiven in dieses Heft mit aufzunehmen, die zum Teil über die aktuelle Corona-Krise in Deutschland hinausweisen und andere Perspektiven anregen. Im ersten, referierten Teil des Heftes finden sich Beiträge von Dieter Gnahs, Bernhard Schmidt-Hertha, Jörg Dinkelaker und Regine Sgodda. Im zweiten Teil finden sich Beiträge aus der Praxis, Projektberichte, Reflexionen und Anregungen.
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