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Müde | Warum ich als Pfarrer gerade ratlos bin.

Pfarrer Sebastian Baer-Henney reflektiert in seinem Blog „Relevanzvakanz“ seine Rolle als Hirte seiner Gemeinde in der Corona-Krise. Mit den angekündigten Lockerungen für Gottesdienste unter strikten Auflagen sei es nicht getan, zumal die von vielen ersehnte „Rückkehr zum Gewohnten“ eine Illusion bleibe. Aber auch die Suche nach „neuen Möglichkeiten“ drohe zu überfordern:

Ich würde gerne suchen. Aber ich bin so unglaublich müde. Müde davon, Kinder zu betreuen und gleichzeitig Gemeinde zu leiten. Müde davon, im Hintergrund Prozesse zu begleiten, deren Relevanz sich mir im Moment nur sehr bedingt erschließt, zum Beispiel die Besetzung von Ausschüssen, von denen noch gar nicht klar ist, wann sie wieder tagen werden – und mit welchem Ziel – mir ist vollkommen klar, dass Aufgaben erledigt werden müssen, aber die Kluft zwischen der Notwendigkeit dessen, was die Krise erfordert und der Notwendigkeit dessen, was die Institution erfordert, ist immens.

Müde bin ich auch von der Unsicherheit, vom ständigen Verharren im Ausnahmezustand, vom der Unplanbarkeit, von den gegensätzlichen Versprechen der Politiker, die gerne wieder Fußball spielen lassen wollen und zugleich vor dem Besuch von Kitas warnen. Woher soll da die Energie kommen, die Kirche neu zu denken? Ich weiß das grad nicht. Und daher schreib ich hier. Und hoffe. Und bete.


Quelle & gesamter Text:
https://relevanzvakanz.wordpress.com/2020/04/22/mude-warum-ich-als-pfarrer-gerade-ratlos-bin/

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