„Kleider in biblischer Zeit“, bis 3.11.
„Kleider in biblischer Zeit“ mit antiken Darstellungen und textilen Rekonstruktionen
Die Sonderausstellung „Kleider in biblischer Zeit“ wurde am 23. März in der Bibelgalerie Meersburg eröffnet. Den Eröffnungsvortag hielt Dr. Thomas Staubli von der Universität CH-Fribourg. Die Ausstellung ist bis zum 3. November in der Schatzkammer der Bibelgalerie zu sehen. Sie gehört zum Jubiläumsprogramm „25 Jahre Bibelgalerie Meersburg“.
Noch im Paradies rüstet Gott selbst die ersten Menschen mit Fellkleidern aus. Er macht sie damit fit für ein Leben außerhalb von Eden.“ Deutlicher konnte der hebräische Schöpfungsmythos die kulturelle Bedeutung von Kleidern nicht zum Ausdruck bringen“, sagt Dr. Thomas Staubli. Kleider seien ein Teil der Person, und zwar ihr sichtbarster. „Die Sprache der Textilien wurde im Altertum – nicht anders als heute, zum Beispiel bei der Kopftuchdebatte – ganz genau wahrgenommen und interpretiert.“
Die Ausstellung zeigt, welche Kleidertypen es in biblischer Zeit gab, aus welchen Materialien sie bestanden und welchem Zweck sie dienten. Der Schutz vor Hitze oder Kälte nimmt dabei einen erstaunlich kleinen Raum ein. Kleider symbolisierten Ehre, Ansehen, Zugehörigkeit zu einer Gruppe, Reichtum, Freude oder eben Schande, Verworfenheit, Fremdheit, Armut und Trauer.
Im Zentrum der Ausstellung stehen Rekonstruktionen von Kleidern an sogenannten „Egli-Figuren“. Das sind bewegliche Figuren, die die Schweizerin Doris Egli speziell für die Gestaltung biblischer Szenen entwickelt hat. Thomas Staubli, Alttestamentler am Departement für Biblische Studien und früherer Leiter des „Bibel+Orient Museums“ in CH-Fribourg, visualisierte die biblische Kleiderordnung zusammen mit der Schneiderin Edith Hungerbühler vom Egli-Figuren-Arbeitskreis der Schweiz.
„Das Ergebnis der für beide Seiten animierenden experimentellen Zusammenarbeit möchte eine Brücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft schlagen“, sagt Staubli. Auch andere wolle man zum eigenen Gestalten ermutigen, zur kreativen Auseinandersetzung mit dem Bibeltext und dem Textilen und darüber hinaus mit dem Leben.
Textilien sind sehr vergänglich und gehören daher zu den seltensten Funden bei Ausgrabungen im Orient. Sehr hilfreich sind daher Bilder von Kleiderträgern auf Rollsiegeln, Grabmalereien, Stelen, Stempelsiegelamuletten und Reliefs. Damit lassen sich über Jahrhunderte hinweg Entwicklungen und Konstanten beobachten wie das Verschwinden des Zottenkleides, das Aufkommen der Hemdgewänder oder die Ankunft der Hosen via Persien.
Greifbar sind die Materialien wie Flachs, Lein, Wolle, Baumwolle und Ziegenhaar. Dokumentiert wird auch die vorindustrielle Herstellung von Wolle und Leinen, sowie das Weiterleben altorientalischer Kleidertypen in der traditionellen Gewandung der Palästinenserinnen und Palästinenser oder in den Schaufäden am Gebetsmantel der Juden.
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Erwachsene € 5,–
ermäßigt (mit Senioren- / Gästekarten) € 4,50
Kinder ab 6 Jahre / Jugendliche / Auszubildende € 3,–
Familien: Kinder und zwei Elternteile € 10,–
Kinder und ein Elternteil € 7,–