In den letzten Wochen häuften sich die
Schreckensmeldungen: Terroranschläge mit vielen Toten und Verwundeten in Ankara,
Sinai, Paris, Mali und Tunis. Kriegerische Auseinandersetzungen in Syrien, in
der Ukraine usw. Skandale bei der FIFA, beim DFB und VW. Man kommt kaum mehr
hinterher, sich zu wundern, entsetzt und wütend zu sein. Im globalen Dorf Welt
überschlagen sich die Nachrichten und prasseln laufend auf einen ein.
Kopfschüttelnd sehe ich furchtbare Bilder und höre schlimme Nachrichten. Wie
soll das weitergehen?
Verzweifeln und alle Hoffnung fahren lassen? Nein!
Terror, Skandale und Krieg haben für mich als Christ nicht das letzte Wort. Doch
nur auf die Schreckensnachrichten zu blicken, hilft mir aber auch nicht weiter.
Ich blicke daher auf meinen Kalender und bin froh, Advent und Weihnachtszeit vor
Augen zu haben. Das erinnert mich daran, dass es auch noch andere Botschaften
gibt, - die gute Nachricht, das Evangelium. Neues kann beginnen und Neues hat
begonnen. Mit dem 1. Advent beginnt ein neues Kirchenjahr. Deshalb feiern wir
Advent, - übersetzt „Ankunft“, vier Wochen am Anfang des neuen Kirchenjahres. Es
folgt dann Weihnachten, das Fest des Kommens von Jesus Christus, des
Weltenerlösers.
Ganz bewusst habe ich am Sonntag die erste Adventskerze
angezündet. An diesem trüben Sonntag tut das Kerzenlicht Auge und Herz gut. Es
lädt ein, innezuhalten und nachzudenken. Im Trubel der Meldungen und den
alltäglichen Belastungen fehlt oft die Zeit, nachzudenken, zurückzuschauen und
Orientierung zu finden. Die Schreckensmeldungen haben nicht das letzte Wort,
sondern die gute Nachricht, dass Frieden möglich ist, dass aus Feinden Freunde
werden können, dass sogar Wolf und Lamm friedlich miteinander auskommen, dass
„Man tut nichts Böses mehr und begeht kein
Verbrechen“ (Jesaja 11,9). So beschreibt es der
Prophet Jesaja sehr eindrücklich. Und so erlebe ich es, dass die ehemaligen Erz-
und Erbfeinde Deutschland und Frankreich nun zueinanderstehen. Advent macht
Hoffnung auf Frieden und Freundschaft. Advent macht auch mir Hoffnung, dass P
olitiker zur Vernunft kommen und Politik machen und nicht Krieg. Denn Krieg
gebiert nur neues Leid und neue Fanatiker. Die Ideologien des IS und Boko Haram
kann man nicht wegbomben, - aber wohl muss das grausame Massakrieren der
Menschen gestoppt werden. Daher sind Waffenlieferungen an die Unterstützer des
Terrorismus zu stoppen, Finanzierungs- und Geldwege zu blockieren und das
Engagement für Aussöhnung und Unterstützung der Bevölkerung zu verstärken. Denn
Armut, Korruption und Ungerechtigkeit sind ein fruchtbarer Nährboden für Hass
und Gewalt. Aber Liebe, engagierte Nächstenliebe und berechtigte Hoffnung auf
eine gerechtere gemeinsame Welt heilen Hass und Gewalt und schützen vor
Hunger.
Advent macht Mut, dass sich die Welt ändern kann. Ein
kleines Licht wirkt weit und viele kleine Hilfen können viel bewirken. Große
Hilfen noch mehr, - denn Weihnachten ist auch Zeit des Schenkens – insbesondere
denen, die es wirklich brauchen. Zu Weihnachten schenkte Gott sich uns. Er kam
nicht als Säbelrassler auf die Welt, sondern als Kind in der Krippe und in der
Fremde. Klein und schwach mit einer Botschaft, die die Welt verändert hat. Daher
weiß ich, dass Terror, Skandale und Krieg nicht das letzte Wort haben, sondern
die Botschaft von Advent und Weihnachten. Mit dem Jesuskind kam diese Botschaft
in die Welt: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede
auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!“ (Lukas 2,14)