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Beutel, H.: Die Sozialtheologie Thomas Calmers

Thomas Chalmers könnte man als das reformierte Gegenstück zu Johann Hinrich Wichern bezeichnen. Ihm war zwar nicht die gleiche Wirkungsgeschichte vergönnt wie dem Initiator des »Centralausschusses für Innere Mission«, aber auch sein Name ist im angelsächsischen Protestantismus bis heute nicht vergessen. Wie sein jüngerer Zeitgenosse in Deutschland die Reichweite der Diakonie aus Sicht der lutherischen Tradition deutlich machte, so war für Chalmers die Theologie Calvins der Ausgangspunkt seiner Sozialtheologie. Die Verwerfungen der frühen Industriegesellschaft bildeten für beide den Anlass, den Stellenwert der Diakonie mit neuem Nachdruck geltend zu machen. Chalmers sozial-theologisches Konzept war das Werk eines Mannes, der sich zeitlebens zur Volkskirche bekannte.

Weit mehr als in Mitteleuropa haben sich in Großbritannien protestantische Volks- und Freikirchen gegenseitig beeinflusst. Dies soll im Laufe der Arbeit auch am Beispiel Chalmers deutlich werden.

So ist sein Konzept zuletzt nicht nur formal im ökumenischen Horizont angesiedelt, es ist ebenfalls im Blick auf die volkskirchlichen und freikirchlichen Traditionen genuin ökumenisch. In ihm gewinnen auch spezifisch freikirchliche Theologumena eine Gestalt, die heute noch in der Lage ist, der kirchlichen Praxis Impulse zu vermitteln.
Wenn hier von »Freikirchen« geredet wird, so sind damit in erster Linie die Kirchen gemeint, die sich als »Gemeinden der Glaubenden« verstehen, also solche, die beispielsweise in Deutschland in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen zusammengeschlossen sind. Traditionslinien der freikirchlichen Theologie werden vor allem am Beispiel angelsächsischer Freikirchen aufgezeigt.

Harald Beutel
Die Sozialtheologie Thomas Chalmers (1780–1847) und ihre Bedeutung für die Freikirchen
Eine Studie zur Diakonie der Erweckungsbewegung

Arbeiten zur Pastoraltheologie, Liturgik und Hymnologie, Band 52
1. Auflage 2007, 320 Seiten mit 2 Abb., kartoniert, 55,90 € [D], ISBN 978-3-525-62396-1
V&R

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