Claussen, J.H.: Gottes Bilder
Der Verfasser dieses inhaltlich sehr vielfältigen und äußerlich sehr bunten Kunstbuches („mit 72 überwiegend farbigen Abbildungen“) ist Kulturbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, also ein Mann vom Fach. Durch seine regelmäßigen Beiträge in Zeitungen, Zeitschriften und für den Rundfunk ist er einem großen Publikum bekannt. So verfasste er zum Beispiel zu seinem Buchthema in chrismon 11.2024 den Beitrag „Dürfen wir uns ein Bild von Gott machen?“
Wer diese Frage nicht mit den alten oder neuen Bilderstürmern radikal verneint, der durchwandert mit wachsender Begeisterung die zwölf Säle christlicher Kunstwerke, durch die Claussen sachkundig führt. Diese stellen den „Weg von den Anfängen durch die wichtigsten Epochen bis zur Gegenwart“ (S. 15) dar. Man wird mit bekannten Werken und Künstlern wie beispielsweise Dürers apokalyptischen Reitern und noch mehr mit unbekannten wie zum Beispiel der Reliquie der Sainte Foy (wieder) bekannt.
Nach dem zwölften, letzten Saal („Christliche Kunst in der Moderne“) reflektiert Claussen leider auf nur etwas über vier Seiten über die Gegenwart und Zukunft christlicher Kunst.
Claussen lädt dazu ein, sich nach dem Lesen seines Buches und Betrachten der sorgfältig ausgesuchten künstlerischen Darstellungen „sogleich aufzumachen zu den großen und kleinen Museen, den berühmten Kathedralen oder zur Kirche in der Nachbarschaft.“ (S. 20)
Ihm und dem Verlag ist für ein wunderschönes Buch zu danken. Man liest es gerne, schaut es gerne an, und verschenkt es ebenso gerne. (gm)
Johann Hinrich Claussen
Gottes Bilder
Eine Geschichte der christlichen Kunst
2024
318 S.
32,-- €
C.H. Beck München