Emmott, S.: Zehn Milliarden
Der französische Literatur-Nobelpreisträger Anatole France (+ 1924) sagte: „Um große Dinge zu erreichen, müssen wir träumen und handeln.“ Ungefähr 100 Jahre später tritt der 1960 geborene Brite Emmott, seines Zeichens Klimaforscher, Oxford-Professor für Computerwissenschaften und Leiter eines Microsoft-Labors, als gnadenloser Realist und Unheilsprophet auf.
Er inspiziert das Raumschiff Erde und seine Bewohner. Im Blick auf wissenschaftlich gesicherte Fakten (Luft- und Wasserverschmutzung, Klimaveränderungen, Ernährungsnöte, Konsum, die Geburtenrate usw.), die er (foto-)graphisch visualisiert, sagt er, global und oft auf jeden Einzelnen bezogen, was getan werden müsste. Mehrmals schreibt er: Aber das machen wir nicht! Und: „Wir alle – sind einfach schlecht informiert.“ (S. 188) Aber nicht nur das. Am Ende heißt es: „Das Problem sind wir.“ (S. 197) „Ich glaube, wir sind nicht mehr zu retten.“ (S.202)
Neben der Hoffnung stiftenden Bibel gehört dieses aktuelle und sehr kritische Buch auf den Tisch eines Jeden, der nicht blind durchs Leben gehen will. Trotz – oder gerade wegen – des schwarzen Endes rüttelt es auf. (gm)
Stephen Emmott
Zehn Milliarden
(aus dem Englischen von Anke Caroline Burger)
Gebunden, 206 Seiten
ISBN: 978-3-518-42385-1
14,95 €
Suhrkamp Verlag