Haeffner/Brüntrup: Gibt es einen guten Tod?
Gestorben und beerdigt wird täglich, über Sterben und Tod nachgedacht und sich darauf vorbereitet wird weitaus seltener. Unter der althergebrachten Formulierung vom ´guten Tod´ (vergleiche S. 39: „ist wohl ein im Glauben angenommener, in Hoffnung auf das ewige Leben erlittener Tod“) tun dies hier zwei Philosophie-Professoren der Jesuiten-Hochschule München. Der eine (Brüntrup, 1957 geboren) ist noch aktiv, der andere (Haeffner, 1941 geboren) ist bereits emeritiert.
Der umfungreichste Teil (S. 17-57) dieses schmalen Büchleins besteht aus einem Gespräch der beiden freundschaftlich miteinander verbundenen Autoren. Die erste Hälfte hat ihren Schwerpunkt in alltäglichen und vor allem philosophischen Gedankengängen, die zweite mehr in biblisch-theologischen. Auffällig ist erstens, dass außer 1.Kor 15 (S. 54f) keine weitere Bibelstelle zitiert wird. Und sehr angenehm fällt zweitens auf, dass beide Hälften von persönlichen Erfahrungen der beiden durchdrungen sind; Brüntrup erzählt sogar von einer Nahtoderfahrung.
Vor dem Gespräch führt Willi Lambert auf den Seiten 9-19 in Ignatius von Loyola (1491-1556) ein. Danach ist auf den Seiten 59-73 der 2010 erschienene Beitrag „Jenseits des Lebens – Diesseits des Todes“ von Gerd Haeffner abgedruckt, S. 73 eine Literaturliste mit seinen früheren Veröffentlichungen zum Thema ´Tod´.
Ich empfinde dieses preiswerte Büchlein – so meine abschließende Bewertung - als einen mehr als guten Beitrag zum leider kleinen, aber so notwendigen Genre ars moriendi. Dem Büchlein ist deshalb eine weite Verbreitung zu wünschen. (gm)
Haeffner, Gerd/Brüntrup, Godehard
Gibt es einen guten Tod?
Ignatianische Impulse Bd. 70
88 Seiten,
11 × 19 cm, gebunden
€ 7,90 (D) / € 8,20 (A)
ISBN 978-3-429-03926-4
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