Huber, W.: Die Grundfragen unseres Lebens
Wolfgang Huber, nicht irgendein Autor, sondern ein sehr bekannter und berühmter, nun 71jähriger Mann, der beruflich Hochschulprofessor und zuletzt EKD-Ratsvorsitzender war (dazuhin Mitglied des Deutschen Ethikrates ist). Als solcher war er bei vielen EKD-Denkschriften beteiligt und ist nahe dran an den alltäglichen wie auch den großen, weltweiten Angelegenheiten. All dies kommt seiner Ethik zugute.
Nach dem einleitenden Kapitel, das grundsätzliche Fragen einer jeden Ethik (Huber versteht Ethik als „Reflexion menschlicher Lebensführung! ([S. 10]) aufwirft, behandelt er in 19 Kapiteln Grundfragen des menschlichen Lebens, beginnend mit Familie und Geburt, endend mit Sterben und Tod, also zwei Bereichen, die durch das gestiegene Wissen und sich immer ausdifferenziertere Operationstechniken wie nie zuvor in die Hände des Menschen gelegt sind. Diese und viele andere Probleme erörtert Huber und formuliert Maßstäbe des Menschlichen für ihre Lösung. Er legt damit nicht eine an traditionell biblischen (zum Beispiel dem Dekalog) oder den verschiedenen Sozialformen (Einzelner, Gemeinschaft, Kirche und Staat) orientierten Ethik vor, sondern eine Ethik, die dem Lauf eines Lebens entlang geht und konkreten Erfahrungen zugeordnet ist, „mit denen Menschen … konfrontiert sind." (S. 22)
Insgesamt ein sehr aktueller und sehr differenzierter Ethikentwurf auf hohem Niveau, dem man viele LeserInnen wünscht. (gm)
Huber, Wolfgang
Ethik
Die Grundfragen unseres Lebens von der Geburt bis zum Tod
2013. 310 S.
ISBN 978-3-406-65560-9
Gebunden 19,95 €
eBook 15,99 €
C.H.BECK
