Jäger, L.: Heidegger. Ein deutsches Leben
Es ist ein voluminöses, sehr detailreiches, 42 Kapitel umfassendes Buch über Martin Heidegger (abgekürzt H.), den größten deutschen Philosophen des vergangenen Jahrhunderts.
Jäger (abgekürzt J.) zeichnet H.s Denk- und Lebenswege nach. Lokal gesehen beginnt es in Meßkirch/Oberschwaben. Dort wurde H. 1869 geboren. Wichtiger ist jedoch für H. der Schwarzwald. In Freiburg i.Br. studierte er, dort lehrte er Philosophie und dort verstarb er im Krankenhaus am 16.5.1976. Und nicht weit von Freiburg entfernt liegt die in 1150 m Höhe gelegene, 1922 erbaute Hütte in Todtnauberg.
Neben den Orten fast noch wichtiger sind in H.s Leben Personen. Da sind neben Elternhaus, Geschwistern und Schüler*innen einmal die vielen Philosophen, mit denen er sich auf der Suche nach seiner eigenen Philosophie auseinander setzte.
Und da sind – wohl am wichtigsten - die Frauen! Vor allem seine Ehefrau Elfride, daneben jedoch vor allem Hannah Arendt; ihr sind drei Kapitel (13.31 und 38) gewidmet.
Abschließend sind meiner Meinung nach neben der einen oder anderen Kritik an J. die folgenden drei Dinge wichtig:
(1) H. begann eine Vorlesung über Aristoteles so, dass er nur sagte: Aristoteles lebte, arbeitete und starb. Wenden wir uns nun seinen Gedanken zu. Würde dies auf H. angewendet werden, dann dürfte es gar nichts Biographisches über ihn geben, sondern man würde sich ausschließlich auf seine seit 1975 erscheinende Gesamtausgabe beziehen.
(2) Ein besonders Kapitel bei H. sind die sogenannten "Schwarzen Hefte"; J. unterschätzt deren Bedeutung.
(3) Vor, während oder nach J.s Biographie lese man unbedingt https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Heidegger. (gm)
Lorenz Jäger
Heidegger. Ein deutsches Leben
2021
gebunden, 606 Seiten
28,00 EUR
Rowohlt Berlin