Textversion
Kirche Theologie Schriften Religionen Themen Downloads Service Skurriles Suchen
Startseite Service Bücher Buchempfehlungen

Service


CORONA-TIPPS Bücher Podcasts Software Veranstaltungen Jobangebote Suchmaschinen NEWSletter-Archiv RSS-News Über uns Preisrätsel

Buchempfehlungen Zu Advent, Weihnachten, Neujahr Bücher für das WWW Verlage Antiquariate Zeitschriften

Sitemap NEWSletter LINK-Hinweis Disclaimer Datenschutzerklärung Impressum Kontakt Über uns

Jauss, H.: Der liebebedürftige Gott ...

Der liebebedürftige Gott und die gottbedürftige Liebe des Menschen

Ein neues, sehr dickes Buch - zum uralten, ewigen Thema Liebe. Aber genauer hinsehen. Denn es ist in mehrfacher Hinsicht ein besonderes Buch.

Eine erste Besonderheit ist in Titel und Untertitel angedeutet. Es geht der Verfasserin nämlich nicht primär um die Liebe der Menschen untereinander. Jauss geht es um viel, sehr viel mehr, nämlich um Grundlagen in Theologie (Gotteslehre) und biblischer Anthropologie. Sie bearbeitet die Worte lieben/Liebe anhand alttestamentlicher Texte und Texten aus der Umwelt des AT exegetisch sehr gründlich. Deshalb die zweite, formale Besonderheit, die darin wurzelt, dass es eine Habilitationsschrift ist. Wohl deshalb die insgesamt 2326 Anmerkungen. Diese werden sicherlich größtenteils nur vom fachwissenschaftlich Interessierten gelesen werden.

Die meisten interessieren sich wohl zu Recht mehr für die großen Linien beziehungsweise die zusammenfassenden Aussagen Jauss´, etwa wenn sie S.519 schreibt: „...daß dieser Gott ´eine Schwäche hat´, besser haben will, nämlich für uns, und daß diese Schwäche sein Bedürfnis nach Gegenliebe impliziert.“ Wenig später liest man folgende zwei Sätze: „So rettet der liebebedürftige Gott das Leben seines zur Gegenliebe unfähigen Liebesobjektes, indem er es sich neu erschafft: als ein ihn von Herzen liebendes Gegenüber. Die Liebe des Menschen ist deshalb gottbedürftig, weil allein dieses neu erschaffene Liebespotential und dieser Geliebte die Macht haben, des Menschen Todverfallenheit aufzuheben.“ (S. 531)

Am Ende („5 Ertrag und Ausblick“) zieht Jauss die Linien bis in die Frömmigkeit hinein aus. Sie verweist zum Beispiel auf mittelalterliche Mystiker, Johann Sebastian Bach, Paul Gerhardt und endet mit Worten Simone Weils.

Zum Schluss möchte ich drei Dinge festhalten:
- Ohne Jauss dürfte man ab sofort kaum mehr kompetent von biblisch-christlicher Liebe reden und schreiben können.
- Die Mühe, sich gründlicher mit Jauss exzellenter Arbeit näher zu beschäftigen wird reichlich belohnt werden. Garantiert.
- Zur weiteren Verbreitung wäre eine kurzgefasste Volksausgabe wünschenswert. (gm)


Hannelore Jauss
Der liebebedürftige Gott und die gottbedürftige Liebe des Menschen
Ursprung und Funktion der Rede von der Liebe des Menschen zu Gott als alttestamtentlicher Beitrag zur Gotteslehre

Reihe: Beiträge zum Verstehen der Bibel
Bd. 25, 2014, 624 S., 59.90 EUR, 95.90 CHF, br., ISBN 978-3-643-12554-5

LIT

Druckbare Version

Brasser, M.: Lässt sich Gott denken? Grönemeyer, D.: Gesundheit!