Ludewig, S.: Fromm - fröhlich - (un)frei
1949 begann mit dem ersten deutschen Kirchentag eine Erfolgsgeschichte. Seitdem erleb(t)en zigtausende vor allem junger Christen Kirche anders als zuhause, nämlich politisch, progressiv und innovativ; 1961 bedeutete die Trennung Deutschlands in Ost und West einen großen Einschnitt, auch in der Kirchentagsgeschichte. Aber auch im Osten ging es weiter; vergleiche S. 394f.
Die Verfasserin dieser Greifswalder Dissertation (2019) beschreibt und analysiert die „Entwicklung des Kirchentags in der DDR aus regionalgeschichtlicher Perspektive.“ (S. 24; S. 370: „Teilstudie zur Geschichte der evangelischen Kirchen in der DDR und der Kirchentage in Deutschland“) Die Arbeit Ludewigs ist sehr detailreich (sie präsentiert z.B. auch 36 Fotos) und füllt eine Forschungslücke. Nur wenige werden sie in ihrer Fülle zur Kenntnis nehmen können / wollen.
Gelesen werden sollte meines Erachtens nach außer der „Einleitung“ vor allem und besonders die „Schlussbetrachtung“ (S: 327-371). Darin resümiert Ludewig die Kirchentage siebenfach, nämlich: als landeskirchliche Projekte, ihre Themenfelder, aus staatlicher, gesellschaftlicher und ökumenischer Perspektive, sowie aus Sicht der Laien. Im allerletzten Abschnitt hält Ludewig „Rückblick und Ausblick“. Ganz grundsätzlich stellt sie noch einmal das schwierige Verhältnis von Kirche und Staat heraus, besonders die „Heuchelei, Paranoia und Machtbesessenheit der SED.“ (S. 369) (gm)
Sophie Ludewig
Fromm - fröhlich - (un-)frei
Die Kirchentage der Evangelischen Landeskirche Greifswald und der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs (1978-1988)
Reihe: Religion - Kultur - Gesellschaft. Studien zur Kultur- und Sozialgeschichte des Christentums in Neuzeit und Moderne
ISBN: 978-3-643-14668-7
Band Nr.: 7
Jahr: 2020
Seiten: 448
Bindung: broschiert
CHF: 49,90
49,90 €
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