Oelke u.a.: Martin Luthers »Judenschriften«
Das Reformationsjahr 2017 ist auch ein Jahr des Luther-Gedenkens. Sehr viel erschien dazu bereits, unter anderem auch Heiner Geißlers „Was müsste Luther heute sagen?“. Das hier anzuzeigende neue Buch trägt jedoch durch und durch wissenschaftlichen Charakter. Im ersten Satz des Vorwortes erfährt man nämlich folgendes: „Das vorliegende Buch basiert auf den Beiträgen der Tagung ´Die Rezeption von Luthers `Judenschriften` im 19. und 20. Jahrhundert´, die vom 6.-7. Oktober 2014 an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg stattgefunden hat.“ (S. 9)
Insgesamt 14 Beitragende (vergleiche das Verzeichnis der zwei Autorinnen und zwölf Autoren auf S. 329-331), so gut wie ausnahmslos Lehrstuhlinhaber, untersuchen nach den durch Volker Leppin und Anselm Schubert eingangs gelegten „Grundlagen“ die Wirkungen von Luthers ´Judenschriften´ „Von der Restauration bis zum Ende des Kaiserreiches“ (S. 71-142), in „Weimarer Republik und Nationalsozialismus“ (S. 145-212), im „Protestantische[n] Diskurs nach 1945“ (S. 215-265) und in „Ökumene und Kirchliche[r] Politik nach 1945“ (S. 269-312). In zwei „Schlussbetrachtungen“ kommentieren Berndt Hamm und Johannes Heil die Tagung. Ein Personenregister (S. 339-338) hilft, den Band zu erschließen, der - kurz gesagt – einen bis dato wenig erforschten, sensiblen Bereich Luthers erschließt. (gm)
Harry Oelke, Wolfgang Kraus, Gury Schneider-Ludorff, Anselm Schubert, Axel Töllner (Hg.)
Martin Luthers ´Judenschriften´
Die Rezeption im 19. und 20. Jahrhundert
2016
gebunden
338 S.
80,-- €
Verlag Vandenhoeck & Ruprecht