Onasch, P.: Hat Gott gar nichts mit zu tun
Uwe Johnson (1934–1984) bekundete Ende der 1960er Jahre, das Interesse an der Religion nach dem Zweiten Weltkrieg verloren zu haben und über keine religiösen Bindungen (mehr) zu verfügen. Demgegenüber zeugen die Romane des Mecklenburger Autors, vom Erstling »Ingrid Babendererde« bis zum Opus magnum »Jahrestage«, von einem überaus produktiven Umgang mit dem Buch der Bücher, der Bibel. Die zahlreichen Zitate und Anspielungen auf die Heilige Schrift wurden in der vorliegenden Studie umfänglich systematisiert, in eine diskursive Ordnung überführt und auf ihre Funktion(en) hin befragt. Im Zentrum der Bibelrezeption Johnsons steht vor dem Hintergrund des Zivilisationsbruchs in Auschwitz eine doppelte narrative Ethik, in der ethische Komplexe im Medium der Narration reflektiert und zugleich narrativ vorgeführt werden.
Paul Onasch
Hat Gott gar nichts mit zu tun
Eine diskursive Ordnung biblischer Intertexte in den Romanen Uwe Johnsons
Johnson-Studien. - Band 014
ab 74,99 € (D)
ca. 744 Seiten, gebunden
ISBN: 978-3-8471-1147-4
1. Auflage
V&R Unipress