Gerster u.a.: Es geschehen noch Zeichen und Wunder
Vor ihrem Vorwort stellen die Herausgeber folgendes treffende Wort Kurt Tucholskys: „Nichts ist schwerer, nichts erfordert mehr Arbeit, mehr Kultur, mehr Zucht, als einfache Sätze unvergesslich zu machen.“ Das Vorwort lebt dann seinem Inhalt nach vom Rekurs auf Luthers sprachschöpferisches Wirken. Und in der Tat: dieses kleine, schön aufgemachte Büchlein wäre ein passender Beitrag zum Reformations-Luther-Gedenkjahr 2017 gewesen, hat aber seinen Wert weit darüber hinaus.
Neben dem mehrfachen Dank und Lob (diese überwiegen!) sind mir dann doch auch vier kritische Dinge aufgefallen:
- Erst am Ende (nämlich auf S. 117) erfährt man, wer die Hauptarbeit für dieses Büchlein leistete: Klaus Jürgen Diehl (siehe ), Ruprecht Veigel (bis 2016 Mitarbeiter der Deutschen Bibelgesellschaft) und der württembergische Pfarrer Stefan Wittig.
- Dass die Redewendung vom „Land, in dem Milch und Honig fließt“ (S. 32f) 22mal in der Bibel vorkommt, stimmt wohl nicht.
- Nicht ganz stimmig scheint mir S. 114f: „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.“
- Unausrottbar ist „Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf.“ (Ps 127,2; dazu S. 30f) Grammatikalisch möglich und vom Kontext her korrekter ist die Übersetzung: „Seinen Freunden gibt ER Schlaf.“ (gm)
Petra Gerster / Christian Nürnberger (Hg.)
Es geschehen noch Zeichen und Wunder
Die fünfzig schönsten Redewendungen der Bibel
2019
gebunden 119 S.
14,90 €
Evang. Verlagsanstalt Leipzig