Klek, K.: Voller Freud ohne Zeit
Ist Martin Luther nicht nur der Begründer protestantischer Theologie und einer der, wenn nicht überhaupt der wichtigste evangelische Theologe, so ist und „bleibt Paul Gerhardt der bedeutendste deutsche Kirchenlied-Dichter“ (S. 10 umgest.), schreibt der Herausgeber dieses Buches in seinem Vorwort. Im Stammteil des EG finden sich 26 Lieder von ihm; aber auch im „Gotteslob“ taucht er mehrfach auf: „Geh aus mein Herz und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit ..." usw.
Darüber hinaus – so heißt es S. 194 - „sind die berühmtesten Lieder Paul Gerhardts in zahlreiche Sprachen übertragen worden.“ Also ein im wahrsten Sinne des Wortes ökumenischer Liederdichter.
Zwischen den beiden Paul Gerhardt-Gedenkjahren 2007 (er wurde am 12.3.1607 geboren) und 2026 (er verstarb am 27.5.1776) erschien dieses seiner Art nach besondere Buch. Es vereint nämlich die ganz persönlichen Eindrücke zu Paul Gerhardt von insgesamt zehn Zeitgenoss(inn)en. Beginnen tut es mit Margot Käßmann; und am Ende steht die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff. S. 196f wird weiterführende Literatur zu Paul Gerhardt genannt.
Ich kann und will diesen Buchhinweis nicht ohne die beiden folgenden Bemerkungen geben:
Was mich ärgerte sind die Buchillustrationen. Mein Kopfschütteln begann beim Anblick des Konterfeis Paul Gerhardts auf dem Buchdeckel, und ich fragte mich (um etwas Weiteres zu nennen), was auf S. 186 die einseitige Darstellung eines kaum belaubten Baumes mit einer Laterne bei dem Lied „Nun ruhen alle Wälder“ soll.
Das Buch verhilft zu einer vertieften Beschäftigung mit Paul Gerhardt, erstens objektiv und zweitens subjektiv (vgl. S. 11 „Paul Gerhardts Segensspuren im eigenen Leben aufzuspüren.“ Bevor ich die Theologie der Lieder Paul Gerhardts zu ergründen begann, wurde ich persönlich an ihn herangeführt. Denn der Vorname meines Vaters war Paul, und meiner ist Gerhard. (gm)
Konrad Klek (Hg.)
Voller Freud ohne Zeit
Das Paul Gerhardt-Lesebuch
gebunden 197 S. 18,--€
edition chrismon / Evang. Verlagsanstalt Leipzig