Schwilk, H.: Luther
Ohne Vorwort geht Schwilks Biographie gleich zur Sache, der Ablassverkündigung des Dominikanermönches Johannes Tetzel. „Bruder Martin … will ein öffentliches Zeichen setzen, dem unwürdigen Treiben ein Ende machen.“ (S. 11) Dazu passend auf S. 13 das erste von insgesamt 35 Bildern mit Tetzels Werbespruch: „So bald der Gülden im Becken klingt, im Hui die Seel im Himmel springt.“ Luthers wirkungsvolles Zeichen werden seine 95 Thesen. Doch bevor Schwilk im fünften Kapitel von diesem Paukenschlag erzählen wird, blendet er gekonnt zurück auf Luthers Elternhaus, seine Schul- und Studienzeit.
So erzählt Schwilk sehr spannend, kenntnisreich und anschaulich in 13 Kapiteln von Bruder „Martin“ (so nennt er Luther am häufigsten), seinem Schicksal und seinen Lehren, von Luthers Familie, seinen Freunden und Feinden, am Ende auch von Luthers Sterben in Eisleben. Dankenswerterweise zitiert Schwilk auf der letzten Textseite 435 Luthers letztes Wort „Wir sind Bettler, das ist wahr.“ vollständig und nicht nur in dieser verkürzten Form.
Insgesamt – das ist mein Gesamturteil - lauscht man begeistert dem spannungsvoll, tiefgründig und lebendig erzählenden Autor. Termingerecht zum Luther-Reformations-Jubiläum präsentiert Schwilk vielleicht die beste Luther-Biographie dieser Jahre. In zwei Worten: Absolut empfehlenswert. (gm)
Heimo Schwilk
Luther. Der Zorn Gottes
gebunden
464 S.
24,99 €
Karl Blessing Verlag München