Wick/Cramer: Allein die Schrift?
Im Luther-Reformations-Jubiläumsjahr 2017 geriet natürlich auch die Bibel ins Blickfeld. Übers Allgemeine hinaus sind es im besonderen zwei Ereignisse. Einmal erschien nach jahrelanger Vorarbeit die neueste Revision der Lutherbibel. Mehr im wissenschaftlichen Hintergrund veröffentlichte der Berliner Systematiker Notger Slenczka sodann „Vom Alten Testament und vom Neuen“. Er stellt darin die Frage nach dem kanonischen Rang des Alten Testaments.
Das hier anzuzeigende Buch des Bochumer katholischen Neutestamentlers (siehe http://www.ev.rub.de/nt-wick/prof.html.de) und eines Lehrstuhlmitarbeiters setzt im Gegensatz zu Slenczka die ganze Heilige Schrift voraus und fragt in zehn Beiträgen (davon die Hälfte von Wick) nach verschiedenen Ansätzen und Methoden, um die Bibel richtig beziehungsweise immer besser zu verstehen. Außer Wick kommen in vier Diskussionsbeiträgen Stefan Alkier, Traugott Jähnichen, Hanna Roose und Annette Kurschus zu Wort. (Nur in Klammern sei gefragt, wieso der Buchtitel mit einem Fragezeichen versehen ist.)
Die ersten beiden Sätze des Vorwortes benennen das Anliegen des Buches: „Wie können und wie sollen wir die biblischen Texte verstehen und adäquat auslegen? Welche Herneneutik und welche Methoden sind notwendig, um die Ergebnisse neutestamentliche (sic!) Exegese für Theologie und Kirche in der Gegenwart (wieder) anschlussfähig und relevant zu machen?“ (S. 7; vergleiche S. 14, Anmerkung 19) Die alten, zentralen Fragen der Hermeneutik bleiben also – allerdings ohne den Nestor der modernenHermeneutik Hans-Georg Gadamer und ohne Ingolf U. Dalferths „Die Kunst des Verstehens“ – auf dem Tisch. (gm)
Peter Wick / Malte Cramer (Hrsg.)
Allein die Schrift?
Neue Perspektiven auf eine Hermeneutik für Kirche und Gesellschaft
Preis: EUR 24,00
ISBN / Artikel-Nr: 978-3-17-037046-3
Einbandart: kartoniert
Auflage: 1. Auflage
Seiten: 167
Erschienen: 2019
Maße: 232mm x 155mm x 10mm
Kohlhammer-Verlag Stuttgart