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Gelobtes Land?

Neue Veröffentlichung zum Thema Israel

Die Verheißung eines Landes, in dem Israel sicher wohnen kann, spielt für das Selbstverständnis von Jüdinnen und Juden als Volk Gottes eine entscheidende Rolle. Und ebenso hat diese Landverheißung für Christinnen und Christen grundlegende Bedeutung. Stehen sie doch in bleibender Verbundenheit mit Israel als dem erstberufenen Gottesvolk.

Seit der Zeit Martin Luthers wird statt vom „verheißenen Land“ auch vom „gelobten Land“ gesprochen; dadurch wird insbesondere betont, dass Gott seine Verheißung des Landes mit einem Schwur bekräftigt hat (vgl. 1. Mose 26,3). Lange Zeit war es für Christinnen und Christen möglich, diese Landverheißung nur im übertragenen Sinn zu verstehen. Auch die traditionelle jüdische Anschauung der Landverheißung war, der erhoffte Messias werde die in der Diaspora Zerstreuten in das Land Israel zurückführen.

Mit der Gründung des Staates Israel 1948 stand die Theologie vor neuen Herausforderungen. Die traditionellen theologischen Deutungen des Landes, der Landverheißungen und des Exils des jüdischen Volkes mussten angesichts der neuen historischen Situation grundsätzlich bedacht werden. Zusätzlich stellte sich die neue Frage nach der theologischen Bedeutung von Israel als Staat. Immer wieder ging es dabei auch im die Frage welche Bedeutung die Gründung des Staates Israel für Christen haben könnte.

Evangelische Theologen wie Karl Barth, Helmut Gollwitzer, Friedrich-Wilhelm Marquardt, Rolf Rendtorff, Peter von der Osten-Sacken und Bertold Klappert haben dazu unterschiedliche Ansichten geäußert. Sie reichen vom Verständnis des Staates Israel als ein „Zeichen der Erwählung und providentieller Gnade und Treue Gottes zu dem Samen Abrahams“ und als ein „eschatologisches Zeichen“ bis hin zur Sicht der Rückkehr der Juden in das Land Israel und der Existenz des Staates Israel als „Zeichen der ausstehenden Entsprechungen zu dem im Messias Israels erfüllten Bund“.

Am deutlichsten formulierte wohl die Evangelische Kirche im Rheinland in ihrem Synodenbeschluss von 1980 die „Einsicht, daß die fortdauernde Existenz des jüdischen Volkes, seine Heimkehr in das Land der Verheißung und auch die Errichtung des Staates Israel Zeichen der Treue Gottes gegenüber seinem Volk sind“.

Absicht der Orientierungshilfe ist es, möglichst vielen Informationen über die unterschiedlichen Sichten auf die Landverheißung und den daraus resultierenden Verständnissen des Landes und der Staatsgründung Israel zu geben. Im Text wird zunächst der Rahmen skizziert, in dem sich die Überlegungen zu Land und Staat Israel bewegen. Daran schließt sich ein Kapitel über das „Land Israel in der Bibel“ an, in dem auf das Alte wie das Neue Testament eingegangen wird. Dabei wird deutlich, dass im es im Alten Testament unterschiedliche Konzepte für das Verständnis eines „verheißenen Landes“ gibt.

Ein längerer Abschnitt widmet sich dem Verständnis des Landes im nachbiblischen Judentum bis hin zum Zionismus und den Reaktionen auf die Gründung des Staates Israel. Einem Abschnitt zur Sicht des „Heiligen Landes“ in der Kirchengeschichte und einer kurzen Information zur Situation von Christen im Staat Israel schließt sich ein weiterer über das „Heilige Land“ und die Stadt Jerusalem im klassischen Islam und im gegenwärtigen islamischen Verständnis an. Ausführlich wird auf die unterschiedlichen Sichten des Landes wie des Staates Israel in der Gegenwart eingegangen, sei es in der evangelischen Theologie, in orientalischen Kirchen und der römische-katholischen Kirche, im christlichen Zionismus wie in der kontextuellen Theologie.

Quelle: EKD.de (Oktober 2012)

Gelobtes Land? - Land und Staat Israel in der Diskussion. Eine Orientierungshilfe.
Herausgegeben im Auftrag der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD)

Gütersloh 2012, 128 Seiten, mit 10 Farbfotos und neun farbigen Landkarten.
ISBN 978-3-579-05966-2; Preis 6,99 Euro.

DOWNLOAD als PDF:
Gelobtes Land? - Land und Staat Israel in der Diskussion (3,6 MB)

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