Wer glaubt, dass Heiligenfeste nur aus Kerzenprozessionen und Litaneien bestehen, der war noch nie in Porto zum "São João"-Fest – das größte Fest Portugals. Jedes Jahr am 23. Juni verwandelt sich die nordportugiesische Stadt in ein buntes Spektakel, das irgendwo zwischen Johannisfeuer, Volksfrömmigkeit und Plastikhammer liegt. ...
Was verbindet einen evangelischen Pfarrer mit der Staatszugehörigkeit Grönlands? Klingt skurril, ist es auch! Denn tatsächlich verdankt Grönland seine heutige Bindung an Dänemark niemand geringerem als dem evangelischen Pastor Hans Egede, bekannt als „Apostel der Grönländer„ – oder für Kreuzworträtsel-Fans schlicht: „Apostel der Eskimos" mit fünf Buchstaben – genau, „Egede" ...
Kaum ist Papst Franziskus verstorben, zieht dicker Rauch durch das Internet – und zwar nicht aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle, sondern aus den Servern eines ungewöhnlichen Webangebots: www.kardinalomat.de. Hier können Neugierige in bester Wahl-O-Mat-Manier herausfinden, welcher Kardinal am besten zu ihren eigenen Vorstellungen eines idealen Papstes passt. Ein Satire-Projekt? Ein theologisches Experiment? Eine digitale Dosis göttlicher Ironie? Vermutlich von allem ein bisschen. ...
In der langen Fastenzeit vor Ostern galt in vielen katholischen Regionen einst: kein Fleisch, keine Milchprodukte, kein Vergnügen – und stattdessen täglich gesalzener Hering. In Irland war dieser Fisch jahrhundertelang der kulinarische Dauerbrenner der Enthaltsamkeit. Verständlich, dass man dem silbrig-glänzenden Fastenfreund irgendwann überdrüssig wurde. ...
Die Fastenzeit ist traditionell eine Zeit des Verzichts. Seit dem Mittelalter gelten 40 Tage zwischen Aschermittwoch und Ostern als Bußzeit, in der der Verzicht auf Fleisch streng geregelt war. Doch wo ein Verbot ist, da ist auch die Kreativität nicht weit. Besonders findige Schwaben sollen eine kulinarische List ersonnen haben: die Maultasche – oder, wie sie liebevoll-ironisch genannt wird, das „Herrgottsbscheißerle“. ...
Wenn ein Friseursalon zu einer kleinen Kirche wird, dann hat das schon etwas Skurriles – und gleichzeitig Tiefgründiges. Genau das geschieht in Bad Hersfeld, wo sich Haarschnitt und Heilsbotschaft auf ungewöhnliche Weise verbinden. „Waschen, schneiden, predigen“ lautet hier das Motto eines Gottesdienstes, der in den Räumen eines Friseursalons stattfindet. Aber was hat ein Friseurstuhl mit dem Glauben zu tun? Überraschend viel, wie dieser kreative Ansatz zeigt. ...
1700 Jahre skurrile Fastentricks seit Nicäa Strenge Gebote und kreative Umwege Seit mittlerweile 1700 Jahren – genauer gesagt seit dem Ersten Konzil von Nicäa im Jahr 325 – gehört die Fastenzeit zum festen Bestandteil des Kirchenjahres. Was ursprünglich als strikte Übung in Verzicht gedacht war, konnte aber im Laufe der Jahrhunderte einige recht humorvolle Blüten treiben. Von Bibern, die man kurzerhand zu „Fischen“ erklärte, über sättigendes Starkbier bis hin zum päpstlich sanktionierten Kakaogetränk: Die Liste fantasievoller Fastentricks ist lang. ...
Das hätte selbst den ältesten Kirchenvätern wohl die Stirn in Falten gelegt: die Heirat eines Menschen mit einer künstlichen Intelligenz. Was klingt wie eine Science-Fiction-Geschichte, ist Realität geworden. In Japan, wo technologische Entwicklungen und menschliche Lebensrealität oft auf besondere Weise aufeinandertreffen, hat ein Mann den "Bund fürs Leben" mit einer KI eingegangen. Doch es gibt noch eine weitere, ähnliche Geschichte, die sich in Europa ereignet hat. ...
Im Jahr 897 ereignete sich in Rom ein Ereignis, das an Skurrilität kaum zu überbieten ist: die sogenannte Leichensynode. Papst Stephan VI. ließ den Leichnam seines Vorgängers Formosus aus der Gruft holen, in päpstliche Gewänder kleiden und setzte ihn auf den Anklagestuhl. Ja, Sie haben richtig gelesen – ein toter Papst wurde vor Gericht gestellt! ...
Die christliche Ikonographie ist reich an faszinierenden und manchmal bizarren Darstellungen, die uns heute erstaunen mögen, aber einst tief in der Volksfrömmigkeit verwurzelt waren. Eine solche Figur ist die heilige Kümmernis, auch bekannt als Wilgefortis, eine jungfräuliche Märtyrerin, die im Mittelalter verehrt wurde. Ihre Darstellung – eine vollbärtige Frau am Kreuz, begleitet von einem Geiger zu ihren Füßen – erinnert unweigerlich an moderne Phänomene wie Conchita Wurst. Doch wer war diese mysteriöse Heilige, und wie kam es zu diesem ungewöhnlichen Kult? ...
Es klingt fast wie eine Szene aus einem Film: Die Kirchentüren sind verschlossen, die Bänke bleiben leer, und draußen rollt eine kleine Kapelle, kaum größer als ein Gartenhaus, die Straße entlang. Die Rede ist von der „Tiny Church“, einer Mini-Kirche auf Rädern, die sich ihren Weg durch unsere Städte bahnt und auf unkonventionelle Weise das Evangelium verkündet. Was auf den ersten Blick vielleicht wie eine skurrile Idee anmutet, offenbart bei näherem Hinsehen eine tiefe theologische Weisheit und einen kreativen Umgang mit den Herausforderungen unserer Zeit. ...
Wer hätte gedacht, dass eine Nonne zu den Ikonen der Pop-Art-Bewegung zählt? Schwester Corita Kent, mit ihrem schwarzen Habit und dem Kreidekreuz, schuf in den 1960er Jahren Werke, die so bunt, provokativ und zeitgemäß waren, dass sie selbst Andy Warhol in den Schatten stellten. Ihre Siebdrucke, geprägt von kräftigen Neonfarben und politischen Botschaften, waren ein eklatanter Widerspruch zu ihrem strengen Ordensleben und machten sie zu einer wahren Kunst-Revolutionärin. ...
Gerade in der Osterzeit wird immer wieder der Film-Klassiker "Ben Hur" gezeigt. Gewiss haben Sie ihn schon einmal oder mehrmals gesehen. Ist Ihnen dabei etwas aufgefallen?
Während in Deutschland das Kiffen gerade erst zum 1. April 2024 offiziell und mit zahlreichen Auflagen erlaubt wurde, hat sich in den Vereinigten Staaten bereits eine höchst ungewöhnliche Form der religiösen Praxis etabliert – die International Church of Cannabis. Ja, Sie haben richtig gelesen: eine Kirche, die Cannabis als Sakrament verwendet. ...
Nun ist Ferien- und Urlaubszeit, und viele von uns suchen nach besonderen Erlebnissen fernab des Alltags. Wie wäre es, die Ferien einmal ganz anders zu verbringen? Stellen Sie sich vor: Sie liegen in Ihrem Schlafsack, umgeben von jahrhundertealten Mauern, antiken Chorgestühl, mittelalterlichen Fresken … und direkt vor dem Altar. Nein, das ist kein Traum und auch kein neuer spiritueller Rückzug – es ist eine Urlaubsform, die skurril und zugleich faszinierend ist: „Champing“, also Übernachten in Kirchen. ...