Israel-Sonntag – ein Tag mit zwei Gesichtern.

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Israel-Sonntag – ein Tag mit zwei Gesichtern.

Die Tradition, am elften Sonntag nach Pfingsten dem Verhältnis von Christentum und Judentum zu gedenken, lässt sich bis ins frühe Mittelalter zurückverfolgen. Der früher als »Judensonntag« bezeichnete 10. Sonntag nach Trinitatis wird heute als »Israelsonntag« bezeichnet und fällt in diesem Jahr auf den 24. August 2025. An Tischa beAv, drei Wochen früher, gedenken Jüdinnen und Juden des Niederbrennens des ersten Tempels durch die Babylonier.

Der Sonntag kann in Grün als "Freude an Israel" oder in Violett als Gedenktag an die Zerstörung Jerusalems begangen werden. Lange Zeit war es üblich, die Zerstörung Jerusalems im Kontext christlicher Überlegenheit zu interpretieren. Im Jahr 1958 wurde der Evangelienlesung aus Lukas 19,41-48 das Lob des Gottesvolkes in Römer 9,1-5; 10,1-4 hinzugefügt. Dies führte zu antijudaistischen Deutungen. Auch die Tempelreinigung (Johannes 2,13-22) im Jahr 1977 führte zu keiner Änderung. Im Jahr 1999 führte das Evangelische Gottesdienstbuch eine neue, zweiteilige Struktur für den Sonntag ein. Neben dem traditionellen Evangelium Lukas 19 wurde ein weiterer Text hinzugefügt, der die Frage nach dem höchsten Gebot behandelt. Dieser Text, Markus 12,28-32, zeigt den für das Christentum konstitutiven dialogischen Bezug auf das Judentum.

Der Israelsonntag bietet eine Plattform für die Auseinandersetzung mit den jüdischen Wurzeln des Christentums. Kenne ich jüdische Mitbürger? Wo begegnet mir ihre Religion? Was weiß ich von ihr? Es lohnt sich, sich mit dem Judentum zu beschäftigen - insbesondere an diesem Tag!

Weitere Informationen:
https://kirchenjahr-evangelisch.de/10-sonntag-nach-trinitatis-israelsonntag-kirche-und-israel/

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