Weihnachtsbräuche: Spanien
Die Adventszeit verläuft in Spanien sehr ruhig, dafür gibt es in der Zeit zwischen dem 24. Dezember und dem 6. Januar verschiedene Feste, die sehr unterschiedlich begangen wer- den.
Weihnachten ist in Spanien ein Familienfest. Am Heiligen Abend versammeln sich alle um den Truthahnbraten. So stößt man am Abend des 24. Dezember im engsten Kreis der Familie meistens mit Cava, einer berühmten Variation des französischen Champagners, an und isst danach ausgiebig.
Danach feiern die Spanier Misa del Gallo, die Mitternachtsmesse. Man singt alte spanische Weihnachtslieder, bewundert die kunstvoll hergerichtete Weihnachtskrippe und küsst das Jesuskind. Nach der Messe versammelt man sich auf dem Dorfplatz bei einem großen Feuer, man singt lustige Weihnachtslieder und tanzt um das Feuer.
Am nächsten Tag, dem 25. Dezember, trifft man sich wieder mit der Familie zum Mittagessen. Das gemeinsame essen und plaudern dauert dann mehrere Stunden. In einigen Regionen wie Katalonien und Navarra ist der 26. Dezember auch ein Feiertag.
Zu den traditionellen Weihnachtsbräuchen gehört das Erscheinen des Olentzero (des Köhlers), der aus den Bergen ins Dorf kommt. Er wird von den Einwohnern des Dorfes auf den Schultern getragen. Weit verbreitet sind auch die Weihnachtsaufführungen, wie z.B. der von Herodes angeordneten Kindermordes und das Fest der Meßdiener (Fiesta de Loco), bei dem ein Junge ausgewählt wird, der sich als Bischof verkleidet.
In der Zeit vom 30. Dezember bis zum 1. Januar findet die Fiesta de la Coretta statt. Bei diesem Fest wird Brennholz gesammelt und eine Kiefer gefällt. Diese wird dann geschmückt in den Ort getragen und gesegnet. Ein weiterer Höhepunkt ist das Dreikönigsfest (Día de los Reyes). Es wird ein biblisches Spiel aufgeführt, und es gibt einen Umzug (Cabalgata de Reyes). Die Hl. Drei Könige kommen in der Nacht zum 6. Januar und bringen Geschenke mit. Diejenigen, die nicht brav waren, bekommen nur ein Stück Kohle.